Langenbrands Ortsvorsteher Helmut Schray (rechts), Milan Poloha (Mitte) vom slowenischen Kochteam und Übersetzer sowie der Chef dieses Teams beim Austausch von Präsenten. Foto: Schwarzwälder Bote

Wettbewerb: Es wird schon mal vorgefeiert / Duell bei der kulinarischen Olympiade in Stuttgart

Früh aufstehen, morgens um 2 Uhr Frühstück, 3 Uhr Abfahrt nach Stuttgart. Die 25. Kocholympiade im Rahmen der Intergastra bis 19. Februar in Stuttgart ist für die teilnehmenden Teams kein Zuckerschlecken.

Schömberg-Langenbrand. Eingeladen hatte der Verband der Köche Deutschlands, der als Ausrichter der IKA Olympiade auftritt. Die größte internationale Kochkunstshow bringen mehr als 2000 Köche aus 32 Nationen nach Stuttgart. Neben den mehr als 30 Koch-Nationalmannschaften sind auch 20 Jugend-Nationalteams von A wie Australien bis Z wie Zypern am Start.

Im Wettbewerb stellen sich auch Köche aus Österreich und der Slowakei der Konkurrenz. Langenbrands Ortsvorsteher Helmut Schray und Stefanie Stocker von der Touristik und Kur begrüßten die Gäste in der Glücksgemeinde.

Die Mitglieder beider Teams bereiten sich im Hotel- Restaurant "Ehrich" in Schömberg-Langenbrand auf das große "Geschmacks-Kräftemessen" in Stuttgart vor. Der Genuss ist dabei nur eine der Kriterien für die Punktevergabe durch eine internationale Jury.

"Die Verwendung von regionalen Produkten, das Erkennen einer landestypischen Küche, die schonende Zubereitung, Anrichten, bis hin zur Kalkulation, Sauberkeit und der Hygiene werden bewertet", zählte Peter Loscher auf. Der österreichische Teammanager kommt bei seinen Ausführungen schnell ins Schwärmen. Keine Frage, hier sind Meisterköche am Werk, die mit Herzblut hinter dem Event stehen.

Mehr als ein Jahr lang Ideen gesammelt

Milan Poloha geht noch einen Schritt weiter: "Ja, wir freuen uns darauf unser Land in Deutschland kulinarisch zu vertreten." Poloha hat wie einige seiner Kochkollegen schon in Deutschland gearbeitet und repräsentiert das slowenische Team als Übersetzer. Über ein Jahr haben er und seine Kollegen Ideen gesammelt, probegekocht, Kalkulationen aufgestellt, die Machbarkeit des slowenischen Beitrags für die Intergastra durchgespielt. "Wir würden uns auch über eine Bronzemedaille freuen", versuchte er die Erwartungshaltungen flach zu halten. "In Langenbrand seien sie aufgenommen worden wie eine Familie", bedankte sich Poloha bei Geschäftsführerin Claudia Krumbacher, für die Gastfreundschaft im Hotel "Ehrich".

Weiter sagt Poloha: "Das alles ist nicht ganz so einfach, ich kenne die Probleme in der Gastronomie, auch in unserem Land fällt es immer schwerer, junge Menschen für den Beruf Koch zu begeistern." Die Gründe dafür sieht er in erster Linie in den Arbeitszeiten. "Köche sind heute hoch qualifizierte Dienstleister, um den Bedarf zu decken, werben wir verstärkt junge Menschen aus der Ukraine an, mit denen gibt es auch weniger sprachliche Probleme" erklärte Poloha.

Auch der österreichische Teamchef zeigte sich in Langenbrand überaus zufrieden. "Wir sind alle Kollegen", spielte er den Konkurrenzkampf herunter. Seinem Team stand über Vermittlung durch Karl Haaf aus Calw-Altburg zur Vorbereitung auch die Schulküche der Hotelfachschule in Calw-Wimberg zur Verfügung. Darüber hinaus hat auch Jürgen Seibold vom "Café Talblick" in Schömberg seine Küche zur Verfügung gestellt.

Das "Team Vienna" befand sich beim Fototermin in Langenbrand schon in Feierstimmung – obwohl ihnen ihr eigenes Ergebnis noch nicht bekannt war. "Das erfahren wir erst noch, aber unsere Fans sind schon heute angereist", erklärte Peter Löscher die gute Stimmung. Ein Menü für rund 120 Gäste war die Aufgabenstellung, fünf Stunden kochen und bis 14 Uhr servieren, lag zu diesem Zeitpunkt hinter dem Nationalteam. Verständlich, dass man sich nach so viel Anstrengung im Schömberger Höhenkurort entspannt zurücklehnte.