Still ruht in diesem Fall das Minara – bis einschließlich Februar bleibt das Hallenbad aufgrund Energieeinsparungen geschlossen. Foto: Strohmeier

Das Minara hat seit Anfang November, aufgrund der Energiekrise, geschlossen. Vereine und Schulen müssen nun auf andere Schwimmbäder ausweichen. Doch was halten die Vereine von dieser Lösung?

Bad Dürrheim - Erst die Corona-Krise, dann die Sanierung des Minaras und jetzt die Notwendigkeit, massiv Energie einsparen zu müssen – der Ortsverein der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Schwimm- und Ski-Club (SSC) hatten und haben es nicht leicht, ihren Mitgliedern und den Interessierten für Schwimmunterricht ein Angebot zu machen. Das Minara ist bis Ende Februar 2023 geschlossen. Doch konnte teilweise eine Lösung gefunden werden.

Die Klinik Hüttenbühl, der Hänslehof, die Luisenklinik und das Solemar haben sich bereit erklärt, Zeiten für Schulen und Vereine zur Verfügung zu stellen.

DLRG: Maximal acht Kinder pro Kurs

Die DLRG hat beispielsweise donnerstags Zeiten, um in der Klinik Hüttenbühl Kinderschwimmkurse anzubieten. "Das reicht völlig aus", berichtet Michael Fruh, der Vorsitzende der DLRG. In den Schwimmkursen seien maximal acht Kinder zwischen sechs und neun Jahren.

Es sei wichtig, Schwimmkurse für Kinder anzubieten und der Verein sei froh über diese Ausweichmöglichkeit, erzählt der Vorsitzende auf Anfrage.

Mitglieder verloren

Der Verein habe aufgrund der momentanen Energiekrise bereits zwischen 15 und 20 Mitgliedern verloren. "Die werden auch nicht mehr zurückkommen", bedauert Fruh. Bereits durch Corona und die vorherige Schließung des Minaras traten die Mitglieder aus. "Für Junge ist es schwierig geworden", berichtet er, vor allem die Rettungsschwimmerausbildung könne im Moment nicht stattfinden. Obwohl die Erwachsenen zu kurz kämen, hätten die Kinder für die DLRG erstmal Priorität. Die älteren Mitglieder treffen sich zum Walken und Fahrrad fahren.

Auch die Kur und Bäder GmbH Bad Dürrheim ist "sehr froh, diese Möglichkeit zu haben", denn vor allem Kinder seien die Leidtragenden der Krisen geworden, erklärt Monica Balog, die Assistentin des Geschäftsführers Markus Spettel. "Es gab extreme Einbußen, bei Kindern die nicht schwimmen konnten", räumt sie ein. "Alle Nichtschwimmer-Schüler wurden jedoch untergebracht", berichtet sie erfreut. Auch die Vereine, seien zufrieden und hätten positive Rückmeldung gegeben.

SSC nutzt Therapiebecken im Solemar

Volker Weiß, Vorsitzender des SSC, freut sich ebenfalls über die Unterstützung der anderen Bäder. "Markus Spettel sind wir sehr dankbar." Der Geschäftsführer der Kur und Bäder habe das Therapiebecken des Solemar dem Verein zur Verfügung gestellt, berichtet Weiß. Doch "in dem Becken können nur die Kleinsten schwimmen", teilt er mit. Teilnehmer seien zwischen fünf und sieben Jahren. Die Acht- bis Zwölfjährigen, bräuchten so eine Möglichkeit am dringendsten, laut Weiß. Diese Hauptzielgruppe hat jedoch keine Wasserzeit. Einige Eltern haben sich bereits beschwert.

"Jedes Kind, das keinen Sport treiben kann ist ein verlorenes", kommentiert Volker Weiß die Lage, doch zusätzlich betont er: "Wir machen das Beste aus der Situation". Austritte konnte der SSC kaum vermerken, das empfindet der Vorsitzende als "sehr positiv und lobenswert" erzählt er der Redaktion. Im Allgemeinen können auch die Wettkampfschwimmer regulärem Training nachgehen. Der Vereinsvorsitzende sei dementsprechend stolz auf diesen Lösungsweg.