Die Wächterhexen aus Lehengericht feiern ihre Premiere. Foto: Sum

Auch Sonne schaut teilweise in Schiltach vorbei. Narren treiben allerlei Schabernack.

Schiltach - Das Seifenkistenrennen in Schiltach haben nicht nur viele Zuschauer am Straßenrand verfolgt – auch die Sonne schaute gelegentlich vorbei. So war der traditionelle Auftakt in den Fasnetssonntag wieder ein voller Erfolg.

Zehn Seifenkisten, vier bei den Kindern und sechs bei den Erwachsenen, wagten sich die Hohensteinstraße hinunter, wobei es allerlei Schikanen zu bewältigen galt. Moderator Wolfgang Bruckner kündigte die Seifenkisten in gewohnt launiger Manier an.

Die kleinen Fahrer begeisterten mit ihren bunten Gefährten, ob im Jamaika-Style (Jerome Dotse und Linus Flaig), als Lego-Rakete (Noel Wöhrle), im Egehaddel-Bob (Kayda und Suzan Zahal) oder im Mini-Feuerwehrauto ( Tessa Wöhrle) und konnten sich dem Applaus der Zuschauer sicher sein.

Auch die Erwachsenenkisten trumpften mit Kreativität und Baukunst auf. So war eine Kiste mit Gaunern besetzt, die eine Bank in Schramberg ausgeraubt hatten und in Schiltach mit Geld nur so um sich schmissen (Steven Lorenz, Sebastian Dold und Marc Wieland). Der Fußball-Weltverband Fifa (= für Intrigen, für Absolutismus) bekam von Andreas Harter, Erwin Kosse Dotse, Thomas und Uwe Bartsch sein Fett weg. Die Frage nach dem "besten Bier für Schiltacher" konnte von Willy Bauer, Thomas Dieterle und Jens Schöpf auch während des Rennens nicht abschließend geklärt werden: "Fürstenberg des isch d’ Hit, doch Alpi hält da locker mit" so das einhellige Fazit. Dass Bier sogar Leben retten kann, zeigte sich bei der Seifenkiste "Fürst Aid" von Elias Göhring, Marvin Mäntele, Goncalo Oliveira-Ferreira, Jannik Rombach, Julius Schmalz, Nico Aberle, Tom Kohler, Yannick Wöhrle und Silas Fischer.

Die Rückkehr des Wolfes thematisierten Thomas Brohammer, Karin Fehrenbacher, Annette Bauer und Werner Mauz – der Jäger in seinem Hochsitz hatte seine Schäfchen aber am Trockenen. Den Hochwasserschutz im Städtle nahmen Karl "Charly" Fehrenbacher, Hans-Jörg Heinrich, Jürgen Bösel und Wolfgang Faißt auf die Schippe, sie stürzten sich zu den Klängen von "Das Boot" die Hohensteinstraße hinunter. Dieses Jahr zählte beim Rennen mit "Dabei sein ist alles" der olympische Gedanke, eine Bewertung der Gefährte wie in der Vergangenheit gibt es nicht mehr.

Beim Umzug am Nachmittag säumten dann viele Zuschauer die Hauptstraße und begrüßten die Narren mit lautstarken "Narri Narro"-Rufen. Beim Narrenmarsch ließ sich die kunterbunte Menge nicht lange bitten und stimmte textsicher in das "Feurio" der Stadt- und Feuerwehrkapelle ein.

Während die Schuhu-Hexen mit ihren Federn Schabernack trieben, hatten die Egehaddel Stroh und viele andere Gruppen Konfetti dabei, um die Zuschauer zu piesacken. Schier nicht enden wollte die Zahl der Wolfacher Hansel, die in Schiltach zu Gast waren.

Auch von weiter her nahmen Zünfte am Umzug teil, etwa die Schneeberghexen vom Kniebis, die Narrenzunft Rangendingen oder die Geisberger Geisenmeckerer aus Schweighausen. Premiere beim Umzug in Schiltach feierten die neu gegründeten Wächterhexen aus Lehengericht.