"Die Sauen breiten sich stark aus" - so die Zusammenfassung von Förster Holger Wöhrle. Foto: dpa

Förster berichtet von starker Zunahme von "Sauhaufen". Wegen Ausrottung von Wolf und Luchs keine natürlichen Feinde.

Schiltach/Eschbronn - "Am äußersten Zipfel des Gebiets" begrüßte Eschbronns Bürgermeister Franz Moser die Mitglieder des Landschaftsentwicklungsverbands Mittlerer Schwarzwald (LEV) in Locherhof. Damit war Eschbronn in seinem ersten Amtsjahr Gastgeber für die Bürgermeister der anderen Gemeinden und für 51 weitere Mitglieder.

Zwei aktive Schaf- und Ziegenhalter aus Eschbronn helfen mit ihren Tieren wichtige Flächen in anderen Gemeinden offen zu halten, hatte Susanne Kopf auf den Bewirtschaftungspool des LEV hingewiesen.

Für das kommende Jahr sei für Mai ein Besuch der Europa-Parlamentarier Elisabeth Jeggle und Georg Häusler geplant. Vom 20. bis 25 Mai soll eine Informationsreise zu Betrieben in Schottland führen. Am Schlossberg in Schramberg sollen im Juni Fledermäuse zum Thema werden, und in Wolfach ist eine Exkursion zu Waldweiden geplant. In Schiltach soll wieder ein internationales "Workcamp" zur Landschaftspflege stattfinden. Der zweite Erlebnistag zur Landwirtschaft in Lauterbach im Jahr 2015 wird vorbereitet, kündigte Susanne Kopf an.

Von der starken Zunahme von "Sauhaufen" berichtete Förster Holger Wöhrle. In Schiltach und Schenkenzell seien Wildscheine schon stark verbreitet, auch in Lauterbach gebe es erste Beobachtungen des Borstenviehs.

"Die Sauen breiten sich stark aus" – bei einem jährliche Zuwachs von bis zu 300 Prozent. Natürliche Feinde gebe es nicht mehr, weil Wolf und Luchs ausgerottet seien. Nur starke Kälte im Winter schade den Beständen, und Elektrozäune verhinderten ein Eindringen der Tiere in Maisbestände.

Man sollte, so Wöhrle, auch große Mahd-Reste vermeiden, weil sich unter ihnen Würmer und Maden sammelten, die gerne von den Sauen gefressen werden. Man solle die Tiere nicht anfüttern, aber mit Druckjagd revierübergreifend bejagen. Auch die im Jagdgesetz geplante Verkürzung der Jagdzeiten sei "ein falsches Signal".