Auf der Bachseite der Bahnhofstraße reiht sich Auto an Auto ­– das soll nach Wünschen des Rats bald vorbei sein. Foto: Sum

Fahrzeuge in Bahnhofstraße sind Gremium Dorn im Auge. Busse kommen nur schwer durch.

Schiltach - Eigentlich war es im Gemeinderat um den Fahrradweg am Hohenstein gegangen – die anschließende Diskussion mündete aber letztlich im Antrag für ein komplettes Parkverbot in der Bahnhofstraße.

Bei der Verkehrsschau Anfang November hatten sich die Behörden nicht nur mit der Bundesstraße beschäftigt, sondern auch Geh- und Radwege unter die Lupe genommen.

Ein Ergebnis: Im Bereich am Hohenstein auf Höhe der Vega stadteinwärts soll Radfahrern erlaubt werden, auch die Straße zu benutzen – bisher sei für sie dort das Fahren auf dem Gehweg vorgeschrieben. "Der Weg ist eigentlich zu schmal für Begegnungsverkehr und daher gefährlich", so Hauptamtsleiter Michael Grumbach. Es sollte nach Ansicht der beteiligten Behörden versucht werden, "Radfahrer an der unteren Bahnhofsbrücke links über die Straße und auf die Bahnhofstraße zu leiten".

Inge Wolber-Berthold kam auf die Parksituation in der Bahnhofstraße zu sprechen, die "nicht optimal ist". Ulrich Gebele sprang ihr zur Seite und ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn Radfahrer in die Bahnhofstraße geleitet werden, dann müssen wir das Parken für Autos verbieten. Das macht sonst keinen Sinn, alles geht nicht."

Hans-Jörg Heinrich fragte, ob die Kommune die Möglichkeit habe, ein Parkverbot entlang der Bachseite in der Bahnhofstraße anzuordnen. Er bezeichnete die Situation als "prekär". Wenn Fahrer dort keinen Platz fänden, parkten sie oftmals im Bereich des dortigen Einzelhandel-Markts – wo es dann oftmals so eng zugehe, dass es häufig zu Unfällen mit Blechschäden komme, so Heinrich. Während die Falschparker "halt einen Strafzettel bekommen" und eine Teilschuld trügen, "ist ansonsten der schuld, der dagegen gefahren ist". Grumbach bestätigte, dass der Markt regelmäßig Falschparker bei der Verwaltung melde. Bürgermeister Thomas Haas erklärte, dass die Stadt ein Parkverbot lediglich beim Landratsamt beantragen, nicht jedoch selbst verhängen könne.

Busse kommen kaum durch

"Morgens ist es wirklich kriminell", berichtete Michael Pflüger von seinen Erfahrungen. Gerade für Busse sei es in der Bahnhofstraße schwierig, weil es zwischen dem Hansgrohe-Parkplatz und den geparkten Fahrzeugen auf der anderen Straßenseite sehr eng zugehe. Zumal dort nicht nur Autos, sondern auch Lastwagen stünden. Er sei auch dafür, das Parken auf der Bachseite zu verbieten.

Jürgen Haberer wandte ein: "Das verlagert sich. Die, die jetzt dort parken, stehen dann ›Vor Heubach‹." "Die Leute stehen auch ins absolute Halteverbot", mutmaßte zudem Haas, der ebenfalls fürchtete, dass dadurch "Druck ins Wohngebiet" komme.

Nach eingehender Diskussion stellte Hans-Jörg Heinrich schließlich den Antrag, dass das Parkverbot beim Landratsamt beantragt werden solle – bei zwei Enthaltungen folgte ihm der Gemeinderat mehrheitlich.

In der Verkehrsschau wurde auch die Situation für Radfahrer an der Tankstelle beleuchtet. "Dort ist es wirklich gefährlich", so Grumbach. Das Landratsamt empfehle der Stadt, einen Verkehrsplaner zu beauftragen, sich die Lage anzuschauen und "zu versuchen, sie zu verbessern". Die Stadt will dazu Angebote einholen.

Im Zusammenhang mit der Diskussion um den Radweg im Bereich Hohenstein kam Thomas Möcke auf die Strecke in Richtung Wolfach zu sprechen, die entlang der Bundesstraße "viel gefährlicher" sei als stadteinwärts. Er halte es für dringender, "dass die Verlegung des Radwegs dort vorangetrieben wird". Bürgermeister Thomas Haas betonte, dass es nach Aussage der Straßenbaubehörde schwer sei, einen bestehenden Radweg entlang einer Bundesstraße zu verlegen. Die Verwaltung warte derzeit auf eine angekündigte Stellungnahme der Stadt Wolfach, auf deren Gemarkung der Radweg größtenteils verlaufe.