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Pflanze breitet sich immer weiter aus

Das Thema ist nicht neu, das Problem wird dennoch nicht kleiner – im Gegenteil: Der Knöterich breitet sich immer weiter aus. Grund genug für Ortsvorsteher Thomas Kipp, sich der Sache im Ortschaftsrat erneut anzunehmen.

Schiltach-Lehengericht. Der Ortsvorsteher verdeutlichte die Problematik zwar anhand von Fotos aus dem Eulersbach, bekannte aber: "Die Ausbreitung der Neophyten, sprich Knöterich, macht uns an vielen Stellen Sorgen." Im Eulersbach sei die Situation "ziemlich extrem".

Gerade dort, wo nicht gemäht werde, nehme der Knöterich, der gerne nahe an Gewässern wächst, immer weiter zu. Teilweise sei der Bewuchs im Eulersbach schon mehr als zehn Meter breit, so Kipp. "Darunter ist die Grasnabe weg", verwies er auf ein Problem, das die Pflanze mit sich bringe. Wenn es dann zu Hochwasser komme, werde viel Material in Ufernähe mitgerissen, weil das Erdreich nicht mehr genügend Halt hat. "Das Gewässer holt sich vieles zurück", unterstrich Kipp.

"Es ist wichtig, dranzubleiben", betonte der Ortsvorsteher hinsichtlich der Bekämpfung des Knöterichs. Für den Eulersbach habe nun die Stadt grünes Licht dafür gegeben, ein Unternehmen zu beauftragen, dort zu mulchen, wo der Knöterich besonders wuchert. Für die Unterhaltung von Gewässern zweiter Ordnung, zu der Seitenbäche zählen, ist die Kommune zuständig. "Nach meiner Beobachtung ist es allerdings unüblich, dass diese Knöterichbekämpfung machen", freute sich Kipp, dass ein erster Schritt getan ist.

Maßnahme einmal im Jahr

Weil sich die Pflanze auch über das Wurzelwerk ausbreite, sei das Schlegeln "nicht optimal", weil sie sich dadurch weiter verbreite. Aber auch der Landesbetrieb Gewässer bekämpfe den Knöterich an Hauptgewässern wie der Kinzig mit dieser Methode – besser sei jedoch das Mähen der betroffenen Bereiche.

"Dadurch sieht man einmal, welche wichtige Arbeit wir Landwirte leisten. Nicht nur in der Landschaftspflege, sondern auch Naturschutz- und Umweltschutzmaßnahmen sind davon beeinflusst", sagte Kay Wolber. Er fragte, ob es sinnvoll sei, frühzeitig zu mulchen, um eine Ausbreitung des Samens zu verhindern. Das bestätigte Kipp: Beim Springkraut, das inzwischen in vielen Bereichen vom Knöterich verdrängt worden sei, sei das Mulchen vor dem 25. Juni empfohlen worden. "Der Knöterich ist etwas später dran."

Mit Mähen lasse sich die Verbreitung des Knöterichs maximal "etwas eindämmen", machte der Ortsvorsteher ebenfalls klar. Manuel Bühler fragte, wie oft die Maßnahme des Mulchens im Eulersbach im Jahr gemacht werden solle. "Je öfter, desto besser", das sei die einzige Chance, den Knöterich kleinzukriegen – "aber klar, das ist ein Aufwand", so Bühler.

Im laufenden Jahr soll im Eulersbach zunächst einmal gemulcht werden. Andere betroffene Stellen an Seitenbächen will der Ortschaftsrat weiter beobachten.

Kipp hinterfragte die Tatsache, dass das Land nur Geld für die Pflegemaßnahmen für Gewässer erster Ordnung ausgebe. Gerade an Flussläufen breite sich der Knöterich, wenn er einmal oben zu finden ist, auch nach unten aus – also auch von den Seitenbächen in die größeren Gewässer wie die Kinzig. "Eigentlich müsste sich hier doch die große Wasserwirtschaft einbringen", so Kipp.