Schultis wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Rathaussturm
Von Stefanie Grumbach
Schiltach. "Dir wird’s gleich heiß, die Fackeln brennen, du kannst dich nicht mehr lange Bürgermeister nennen." Die Schlüsselübergabe durch die Schiltacher Narren wurde am Schmotzigen Donnerstag pünktlich um 19.19 Uhr durch drei Bollerschüsse eröffnet.
Mit einer Sänfte wird Haas herausgetragen
Bürgermeister Thomas Haas machte den Narren die Machtübernahme im Rathaus nicht leicht. Hartnäckig versuchte der Regent, der sich dem Anlass entsprechend gekleidet hatte, seinen Posten zu verteidigen. Selbst die Versuche des Teufels, den Schultis zur freiwilligen Herausgabe des Rathausschlüssels zu bewegen, und die musikalische Unterstützung durch die Stadt- und Feuerwehrkapelle, führten nicht zum Erfolg. "Gang von alleine und mach uns net hii, dein Gewicht geht den Narren ganz schön in die Knie", mahnte der Teufel. Dies ließen die Narren den Rathauschef auch spüren, als sie versuchten, ihn mit vereinten Kräften auf einer Sänfte aus dem Rathaus zu tragen, was allerdings erst beim zweiten Versuch unfallfrei gelang.
Narrenzunftmeister Stefan Wolber und seine Stellvertreterin Alexandra Vondrach forderten auch im Namen von Schuhuhexen-Oberhaupt Uli Esslinger, Egehaddel-Chef Jens Wolber, Fiechtewaldthexenvorstand Timmy Letzin und Schrofenhexenvater Benny Kübel den Rathausschlüssel ein. Uli Esslinger konnte das Objekt der Begierde schließlich unbeschadet an sich reißen, da der Schlüssel seit diesem Jahr aus massivem Edelstahl gefertigt ist, damit er nicht, wie im vergangenen Jahr, entzwei bricht.
Teufel regieren noch bis Mittwoch
Unter Jubel der ganzen Narrenschar, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatte, eröffnete der Teufel die Wirtshausfasnet und alle strömten in die geöffneten Lokale und Keller, wo man so manche bunte Mottogruppe antraf.
Bis Mittwoch regieren die Narren getreu dem Motto "Jetzt geht’s Schlag auf Schlag, Narri-Narro fast jeden Tag."
