Katrin Banhierl (links) und Lisa Pokorny spielen mit "Herzklopfen" vor dem Altar in der Stadtkirche. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur im Stadtgarten: Konzert des "Solina Cello Ensembles" erfreut Zuhörer in der Stadtkirche

Der Auftakt zu "Kultur im Stadtgarten" in Schiltach hat in diesem Jahr nicht unter der Linde in selbigem stattgefunden, sondern vor dem Altar in der evangelischen Stadtkirche.

Schiltach. Das war gut so, denn der weiche Klang der Celli von Lisa Pokorny und Katrin Banhierl konnte in der Stille der Stadtkirche beim "Herzklopfen" mit dem "Solina Cello Ensemble" bis in die hintersten Bankreihen ausströmen.

In lockerem Abstand waren die Besucher in den Reihen im großen Kirchenraum platziert. Ganz "unklassisch", in groß karierten Clownanzügen und blauen Haifischpantoffeln, eröffneten die beiden Musikerinnen mit "einer kleinen Nachtmusik" das Konzert. Und nach einem Beatles-Cohen-Medley zu "Let it Be" und "Halleluja" entblätterte sich zunächst Lisa Pokorny und später ihre Partnerin zu schwarzer Konzertkleidung, selbst dabei blieb "Daddy Cool", wie Boney M.

Abwechselnd waren Poptitel und klassische Stücke zu hören, sogar ein Gedicht über das Pflücken der meist falschen Blümchen. Zum Träumen floss "Moonriver" von Henry Mancini, später blies der "Wind of Change" von den "Scorpions", aber für ein empfohlenes "entspanntes Zurücklehnen" waren die Kirchenbänke nicht konstruiert. Dafür schienen viele Stücke, wie "Sound of Silence" von "Simon & Garfunkel" für den weichen Klang der Celli komponiert. Selbst Nuschelrocker Udo Lindenberg war davon angetan und war der verehrten Spielerin "immer irgendwie hinterher gefahren".

Nach der Pause hieß es mit "Queen": "The Show Must Go On" und es folgten viele bekannte Hits von Bryan Adams zum "Summer of 69". Einem sanften Tango von Astor Piazzolla folgte ein Walzer, zu dem die Bögen über die Saiten zu tanzen schienen. Statt gezupft von den Gitarrensaiten kamen die Riffs zu "Smoke on the Water" gestrichen von den Saiten des Cellos, und die Begleitung wurde auch mal mit dem Bogen auf die Saiten geklopft.

Ein schönes Abendkonzert, das bis zum letzten leisen Ton von den Saiten zu genießen war, erst dann gab es den verdienten Beifall aus dem Publikum.