Die Hans-Grohe-Straße (links bergab und rechts bergauf) soll links vor und rechts nach der Kreuzung in die Schenkenzeller Straße um jeweils einen Meter verengt werden, damit Autofahrer ihre Geschwindigkeit verlangsamen. Foto: Herzog

Schiltacher Hans-Grohe-Straße soll teilweise verengt werden. Anwohner beschweren sich über Temposünder.

Schiltach - Die Stadt Schiltach lässt sich Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vorerst 16 000 Euro kosten. Ob dies Autofahrer zur Reduzierung der Geschwindigkeit zwingt, muss sich erst noch zeigen.In Schiltach wird in Wohnbaugebieten zu schnell gefahren. So verführt etwa die lange, ansteigende Gerade in der Hoffeldstraße Autofahrer, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern deutlich zu überschreiten. Beschwerden von Anliegern gibt es zuhauf.

Wie Bürgermeister Thomas Haas in der Sitzung des Gemeinderats verriet, beschäftigten sich Stadtverwaltung und Ratsgremium seit längerer Zeit damit, wie der Verkehr insbesondere in Wohngebieten beruhigt werden könnte. Den Vorschlag, Fahrbahnbereiche großflächig farblich zu markieren, habe das Landratsamt Rottweil aus Gründen mangelnder Wirkung abgelehnt. Von Stadtbaumeister Roland Grießhaber stamme die Idee, die Fahrbahnen im Kreuzungsbereich Hans-Grohe-Straße/Schenkenzeller Straße etwas zurückzubauen und zu verengen. Die Verschwenkung wirke auf Autofahrer wie eine optische Barriere und soll zu einer langsameren Fahrweise führen.

Bei einem Vororttermin mit dem Landratsamt und der Polizei habe die Stadt hierfür grünes Licht erhalten, weshalb ein Ingenieurbüro beauftragt worden sei, einen entsprechenden Plan auszuarbeiten. "Wir probieren das jetzt einfach mal aus. Wenn sich das Fahrverhalten positiv verändert, können wir an anderen Standorten ähnliche Maßnahmen in Angriff nehmen", warb der Bürgermeister um Zustimmung für den vorgesehen, 16 000 Euro teuren Kreuzungsumbaus.

Nach Auskunft von Grießhaber soll die Hans-Grohe-Straße bergwärts vor der Kreuzung links und danach auf der rechten Seite um jeweils einen Meter auf 5,50 Meter verengt werden. Ein berührungsloser Begegnungsverkehr sei weiterhin jederzeit möglich, außerdem verbreitere sich der Gehweg, was vorteilhaft für den in der Nähe vorhandenen Kindergarten sei, erklärte Grießhaber.

Gemeinderat Axel Rombach äußerte Bedenken. Die Verengung der Kreuzung könnte die Unfallgefahr steigern. Da ein an der Kreuzung angrenzendes Grundstück zur Bebauung anstehe, werde die Situation noch unübersichtlicher. Haas konterte: "Wenn wir den Verkehr zwangsläufig verlangsamen wollen, müssen wir etwas riskieren, sonst können wir es gleich bleibenlassen. Die Kreuzung ist nach dem Umbau immer noch gut einsehbar". Rat Michael Buzzi befürwortete dagegen die Maßnahme und bat darum, weiterhin die Geschwindigkeiten zu kontrollieren.

Mit der Stimm-Enthaltung von Rombach beschloss der Gemeinderat mehrheitlich die Umbaumaßnahme, die jetzt möglichst schnell vorbereitet und umgesetzt werden soll.