Groß war das Interesse an der Vernissage zur neuen Sonderausstellung "Fachwerk gestern und heute". Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Neue Sonderausstellung im Museum am Markt ist eröffnet / Vernissage gut besucht

Von Johannes Fritsche

Die neue Sonderausstellung "Fachwerk gestern und heute – Wie Schiltach sich verändert hat" im Museum am Markt ist eröffnet.

Schiltach. "Wenn man nach Schiltach reinfährt, denkt man, es ist alles gleich geblieben. Wenn man aber genauer hinsieht, merkt man, dass viel passiert ist", sagte Bürgermeister Thomas Haas bei der Vernissage am Freitagabend. Im vergangenen Jahr war Haas im August mit der Kamera durch die Stadt gezogen. Von den gleichen Standorten aus fotografierte er dann die Motive zu den historischen Aufnahmen, die vor langer Zeit entstanden sind. Für die bessere Vergleichbarkeit verzichtete Haas auf Farbe und machte durchgängig Schwarz-Weiß-Fotos. "In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel Fachwerk freigelegt, das hat zum Charme unseres Städtchens beigetragen", stellte Haas beim Blick auf die ausgestellten Fotopaare fest.

"Sie erleben eine Art Spaziergang durchs Schiltacher Städtle, den sie zweimal machen", richtete Museumsleiter Andreas Morgenstern dann das Wort an die zahlreichen Besucher der Ausstellungseröffnung. Auf 23 Motiven stehen sich Schiltachs Vergangenheit und Gegenwart gegenüber. Doch nichts ist statisch, alles fließt: "Eigentlich handelt es sich um Gelegenheitseindrücke von längst vergangenen Zeiten und gerade erst vergangenen". Was sich am Rathaus besonders zeige, dass sich zwischen 1900 und 2000 mit sage und schreibe sechs verschiedenen Fassaden präsentierte: "Veränderung und Erneuerung ist hier geradezu beständig". Interessant auch deshalb, weil sich die Rathausbemalung nicht nur für das Stadtmarketing, sondern auch für die Schiltacher selbst zu einem Identität stiftenden Symbol ihrer Stadt entwickelt habe.

Zum Glück habe aber nie die Abrissbirne in Schiltach regiert, Kriegszerstörungen und Großbrände seien der Stadt erspart geblieben, seit es die Fotografie gibt. Viele Gebäude wirkten so auf den ersten Blick kaum verändert, auch die Straßenzüge blieben in der Kernstadt seit 1900 in etwa gleich.

Gleich beim Zugang zur Ausstellung im Obergeschoss des Museums hängt ein stilisierter Stadtplan, auf dem die Standorte der Motive aller 23 ausgestellten Fotopaare verzeichnet sind. Die Reihenfolge der Fotos folge einem Weg, den mancher Gast Schiltachs durchs Städtle zurücklege, erläutert Morgenstern. Stetig und verlässlich verändere sich die Welt immer weiter, anders würde sie schnell langweilig. "So lädt die Ausstellung auch dazu ein, auf Entdeckungsreise nach Neuem, nach weiteren Veränderungen zu gehen", schloss Morgenstern seinen Vortrag.  Die Ausstellung "Fachwerk gestern und heute – Wie Schiltach sich verändert hat" ist bis zum 11. September zu sehen. Öffnungszeiten sind täglich von 11 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.