Der siebenköpfige Chor entführte musikalisch in die Weiten Russlands. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Don Kosaken verschaffen ein besonderes Musikerlebnis / Erstaunliches Stimmvolumen

Ein einmaliges Klangerlebnis bot ein Ensemble der "Maxim Kowalew Don Kosaken" mit sieben russischen Tenor-, Bariton- und Basssängern in der evangelischen Stadtkirche Schiltach.

Schiltach. Obwohl nicht alle 14 Mitglieder dieses Don Kosaken-Chores anwesend waren, erfüllte der mächtige Gesang der hervorragend ausgebildeten Sänger den Kirchenraum. Jeder der Sänger konnte bei den russisch-orthodoxen Kirchengesängen, den Kosakenliedern und russischen Volksweisen auch als brillanter Solist überzeugen. Die Moderation übernahm charmant Dimitrij Belov.

Schon bei den Sakralgesängen des ersten Teiles waren die Zuhörer von der Gestaltungskraft und gesanglichen Perfektion überrascht.

Mit zwei Lobgesängen aus dem orthodoxen Liedschatz zogen sie die Zuhörer in den Bann ihrer Stimmgewalt. Der Basssolist verfügte über einen unglaublichen Stimmumfang und -volumen. Homogen wie aus einer Kehle erklang das georgische Volkslied "Suliko". Die Unterstimmen begleiteten mit Vokalklang.

Legende von den zwölf Räubern bereit den Sängern großen Spaß

Sichtlich Spaß bereitete den Sängern die alte Klosterlegende von den zwölf Räubern. Ohne Hast verlieh der Solist jedem Wort Nachdruck. Der Chor bekräftigte durch Wiederholung die Worte des Solisten, der die Wirkung mehr und mehr steigerte. Das bekannte Lied "Abendglocken" erhielt sein harmonisches Fundament durch den Background der Glockensilben, über dem die herrliche Melodie des Solisten mit seinem feinen Vibrato aufstieg. Der ganze Körper war in Schwingung, denn der Sänger sang aus ganzem Herzen.

Mit einer Innigkeit ohnegleichen trug der Tenorsolist mit seiner strahlenden Stimme den Solopart beim bekannten Lied "Ich bete an die Macht der Liebe" von Bortnijanskij vor, und die Zuhörer waren ergriffen vom Ausdruck seiner weichen Kopfstimme, die auch im Piano die höchsten Töne erreichen konnte.

Im zweiten Teil unterhielt das Ensemble die Zuhörer mit fröhlichen Kosakenliedern und Volksweisen. Nikolai Bykov begleitete mit seinem Knopf-Akkordeon souverän und mit rhythmischem Gespür. Mit jedem Lied wechselten die Solisten. Beim temperamentvollen Kosakenlied "Wo ist meine liebe Frau" war das Tempo flott wie bei einem Reitgalopp, die Strophen gingen Schlag auf Schlag und der Solist steigerte seinen Vortrag durch Heia-Rufe.

Beim "Spanischen Walzer" gerieten die Männer gar ins Schwingen. Der Akkordeonist zeigte auch als Gesangssolist seine Klasse.

Ein musikalischer Scherz war das Lied "Ihal kosak sa Dunajem", dessen Tanzmelodie in die Beine fuhr. Die immer rasanter gesungene Melodie erforderte eine enorme Mundakrobatik. Die Kunst des Singens aus dem tiefsten Innersten und dennoch locker und heiter zeigte auch der Tenorsolist beim Volkslied "Oj ty Galia".

Jeder Sänger war auch gleichzeitig Schauspieler und Darsteller, so dass die Zuhörer, auch wenn sie die russische Sprache nicht verstanden, doch ein genussreiches Klangerlebnis hatten.

Beim bekannten Volkslied "Eintönig klingt das Glöcklein" legte der Solist und Dirigent, Valery Haplichnik, sein ganzes Gefühl in den ausdrucksvollen Gesang.

Gute Stimmung verbreiteten die Sänger mit dem Kosakenmarsch "Hinter dem Don". Der fröhliche Charakter wurde auch durch laute Rufe bekräftigt. Sogar Pferdegetrappel wurde imitiert. Auch beim nächsten Lied glaubte man beim Solisten, einen Opernsänger vor sich zu sehen.

Heller Tenor und schwarzer Bass begegneten sich beim lustigen Kosakenmarsch "Grüner Frühling", der den Sängern und Zuhörern mächtig Spaß machte. Ein brillanter Höhepunkt war das deutsch gesungene "Wolgalied" von Franz Lehar aus der Operette "Der Zarewitsch". Die Solisten konnten überzeugend die Verlassenheit des Soldaten zum Ausdruck bringen. Ihr mitreißendes Duett ging unter die Haut.

Nicht fehlen durfte zum Abschluss des beeindruckenden Konzerts das alte Kosakenlied "Stenka Rasin", bei dem Basssolist Dimitrij Belov mit der Urgewalt seiner Stimme einmal mehr faszinierte. Von einer Sekunde auf die andere konnte er die Stimmung umschlagen lassen von fröhlich auf traurig, nur um sofort wieder auf fröhlich umzuschalten.

Nach dem Dankeschön durch Ansager Belov ließen die Männer zum Abschluss noch "Kalinka" erklingen und das Publikum klatschte mit. Eine weitere Zugabe öffnete den Zuhörern einen weiteren Blick auf die Schönheit der russischen Folklore, die durch Auftritte der Donkosaken gepflegt und erhalten wird.