Gruppenbild mit Reiner Lehmann (Dritter von rechts) und Pfarrer John Thamasque (Fünfter von links). Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Religionspädagogen besuchen Pfarrer John Thamasque in Indien / Nächste Reise bereits geplant

Schenkenzell. Es ist gute Tradition, dass der katholische Schuldekan Reiner Lehmann aus Schenkenzell jährlich eine Bildungsreise für seine Kollegen anbietet. Nachdem bereits Länder wie Palästina, Polen, Syrien, Armenien, Georgien und Rom bereist wurden, ging es dieses Mal über die Jahreswende an die Südspitze Indiens.

Hauptzweck der Reise war, das Hilfsprojekt für behinderte Kinder, das Diakon Lehmann seit Jahren zusammen mit Pfarrer und Ferienaushilfe John Thamasque leitet und aufgebaut hat, persönlich in Augenschein zu nehmen.

Nach einem zehnstündigen Flug, landete die Reisegruppe in der 20 Millionenmetropole Chennai, früher Madras, um nach einer kurzen Pause gleich mit ersten Programmpunkten zu beginnen. Pfarrer John hat zusammen mit anderen Priestern die Bildungsreise perfekt ausgearbeitet.

"Gleich zu Beginn unserer Reise machte uns das indische Klima ordentlich zu schaffen. Tagsüber wurde es bis 35 Grad warm, nachts gab es praktisch keine Abkühlung und die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch", heißt es in einer Mitteilung. "In den zehn Tagen der Reise konnten wir viele Begegnungen und großartige Eindrücke des indischen Lebens genießen und aufnehmen. Wir konnten großen Reichtum wahrnehmen, aber auch bitterste Armut und Not sehen, doch immer waren die Gesichter der Menschen mit einem fröhlichen Lachen gefüllt und die Gastfreundschaft war überwältigend. "

Beim Besuch einer Schule trat extra eine Musikkapelle auf, und Diakon Lehmann sagte in seiner kurzen Dankesrede, dass die indischen Menschen besonders auf ihr Strahlen im Gesicht stolz sein können. "An einem Abend wurden wir von Bischof e. m. Remigius zum Abendessen empfangen. In diesem Bischofshaus, im Bundesstaat Tamil Nadu, waren wir auch untergebracht. Beim Abendessen wurden aktuelle gesellschaftspolitische Themen der indischen Kirche diskutiert."

Den Jahreswechsel verbrachte die Reisegruppe mit einem festlichen Mitternachtsgottesdienst. An Neujahr war ein Ruhetag vorgesehen, der darin bestand, im wellenreichen Wasser des indischen Ozeans zu baden und zu entspannen. Große Hindutempel wurden besucht und daneben zeigte man, wie Frauen für 60 Euro im Monat Ziegelsteine aus Lehm herstellten oder auf Bananenplantagen schuften mussten. Die Reisegruppe stand immer wieder vor der Frage, wie diesen Ärmsten der Armen geholfen werden könnte. "Das Geben kleiner Geldbeträge half in unseren Augen nicht weiter, sodass wir immer wieder kleine Geschenke für die Kinder bereit hielten, die mit einem Strahlen in Empfang genommen wurden."

Besonders eindrucksvoll sei der Besuch des Hilfsprojektes gewesen. Das Treffen mit den behinderten Kindern musste aus Sicherheitsgründen vor Hindufundamentalisten ins Bischofshaus verlegt werden. "Wir konnten erleben, dass unsere Spendengelder zu 100 Prozent korrekt verwendet werden."

Wer das Projekt unterstützten möchte, kann sich an Diakon Reiner Lehmann (Telefon 07836/16 67) wenden.

Bereits jetzt ist die nächste Reise in Planung. In den Pfingstferien geht’s für eine Woche nach Assisi. Noch gibt es freie Restplätze. 2018 will man auf eine Reise zu der Urkirche in Äthiopien aufbrechen.