Der SC Freiburg verpasste durch die Punkteteilung beim „Club“ den Sprung auf Platz vier der Tabelle, bleibt aber dank seiner Auswärtsstärke ein Anwärter für die Europa League. Foto: dpa

Der SC Freiburg verpasste durch die Punkteteilung beim „Club“ den Sprung auf Platz vier der Tabelle, bleibt aber dank seiner Auswärtsstärke ein Anwärter für die Europa League.

Nürnberg - Das Überraschungsteam des SC Freiburg hat den Sprung auf den vierten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga verpasst. Vier Tage nach dem erstmaligen Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals kamen die Breisgauer beim 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und ließen damit zwei möglicherweise noch wichtige Punkte im Kampf ums europäische Geschäft liegen.

"Club"-Routinier Timmy Simons brachte die Hausherren mit einem mehr als fraglichen Handelfmeter (33. Minute) in Front, Jonathan Schmid sicherte den lange zu passiven Gästen mit seinem späten Treffer immerhin noch einen Zähler (83.). Während Freiburg in Pokal und Bundesliga weiter zwei Chancen auf die internationale Fußball-Bühne hat, muss sich Nürnberg weiter zumindest mit einem Auge nach unten orientieren. "Laufen, laufen, laufen", hatte SC-Trainer Christian Streich seinen Profis als Therapie gegen die 120 Pokal-Minuten am vergangenen Dienstag angeraten. Und das auf drei Positionen veränderte Team der Breisgauer setzte die Anweisung zunächst brav um: In den ersten Minuten entwickelte sich praktisch ein Spiel auf ein Tor, vier Ecken in Serie konnten sich die Breisgauer gegen die sichtlich überraschten Franken herausarbeiten. Allein - mehr als ein Strohfeuer war das Ganze nicht.

Die Nürnberger, bei denen Trainer Michael Wiesinger überraschend Routinier Javier Pinola auf der Bank Platz nehmen ließ und dafür Marvin Plattenhardt auf die linke Abwehrseite beorderte, freundeten sich erst nach einer Viertelstunde mit der Partie an. Standard-Spezialist Hiroshi Kiyotake leitete mit einem Freistoß die bis dahin beste Chance des Spiels ein. Doch Balitsch, der für den Gelb-gesperrten Timothy Chandler auf der rechten Abwehrseite agierte, konnte per Kopf nicht einnetzen (18.).

Bei Freiburg verpuffte der Anfangselan

Die seit vier Spielen ungeschlagenen Hausherren waren nun besser im Spiel, bei Freiburg verpuffte dagegen der Anfangselan. Nach einem erneuten Freistoß von Kiyotake war es dann soweit: Im Getümmel sprang Cedrick Makiadi der Ball an die Hand, Schiedsrichter Felix Zwayer entschied zum Entsetzen der Gäste auf Handelfmeter. Routinier Simons verwandelte in seinem 100. Pflichtspiel für den "Club" sicher. Nun war das Gäste-Team aufgeschreckt, und wurde wieder aktiver.

Zunächst blieben echte Torgelegenheiten jedoch aus. Dies änderte sich nach dem Wechsel: Nun drückte Freiburg auf's Tempo - und kam gegen viel zu defensiv agierende Franken fast im Minutentakt zu Chancen. Max Kruse vergab zwei Mal (52./54.), zwei Minuten später konnte "Club"-Schlussmann Raphael Schäfer einen Freistoß von Schmid gerade noch aus dem kurzen Eck boxen. Vom "Club" kam nun gar nichts mehr. Ein Gäste-Angriff nach dem anderen rollte auf das Tor der Hausherren, doch Zählbares sprang zunächst nicht heraus. Aus kurzer Distanz tauchte Jan Rosenthal allein vor Schäfer auf, doch der SC-Profi vergab kläglich (78.). Besser machte es Schmid, der einen Abpraller zum Ausgleich einschob. Der SC sicherte sich noch einen Punkt, Nürnberg muss weiter auf den ersten Bundesliga-Heimsieg gegen Freiburg seit Oktober 2004 warten.