Auch dem Ortskern von Wiesenstetten kommt das Sanierungsgebiet zugute. Foto: Schwind

Mit einem Zuschuss des Regierungspräsidiums Karlsruhe möchte die Gemeinde in Wiesenstetten ein Sanierungsgebiet ausweisen. Vorbereitende Untersuchungen sind in Auftrag gegeben. Das kann ein Türöffner für Wiesenstetter Bürger sein. Sanierungen könnten so viel günstiger realisiert werden.

Mit Bescheid des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 16. Mai 2023 wurde die Gemeinde Empfingen mit der Maßnahme „Ortsteil Wiesenstetten“ in das Landessanierungsprogramm (LSP) aufgenommen. Für das Sanierungsgebiet wird ein Förderrahmen von rund 1,33 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, dies entspricht Finanzhilfen des Landes in Höhe von 800 000 (60 Prozent) sowie einem kommunalen Eigenanteil in Höhe von 533 333 Euro (40 Prozent).

Eine Städtebauliche Grobanalyse erstellt

Als Grundlage zur Antragstellung hatte Wüstenrot Haus- und Städtebau (WHS) eine städtebauliche Grobanalyse erstellt. Es wurden erste Bestandsaufnahmen, wesentliche Mängel und Missstände, der Entwurf eines Neuordnungskonzepts sowie Ausgangspunkte für weitere Planungen dargestellt. Voraussetzung, um an den Zuschuss zu kommen, sei aber die Ausweisung eines Sanierungsgebiets, wie Bürgermeister Ferdinand Truffner dem Gemeinderat signalisierte. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beauftragte nun der Gemeinderat Wüstenrot Haus- und Städtebau in Ludwigsburg über den Beginn der vorbereitenden Untersuchungen zum Zweck der Prüfung der Sanierungsbedürftigkeit.

Türöffner für Wiesenstetter

Das bezuschussbare Sanierungsgebiet in Wiesenstetten könnte Türöffner für die Wiesenstetter Bürger sein, bereits geplante, aber noch nicht angefangene Sanierungen könnten jetzt viel günstiger realisiert werden. Aber auch Wünsche am Haus, welche man wegen einer Finanzierung immer wieder geschoben hatte, erfahren mit dem Sanierungsgebiet ungeahnte Möglichkeiten und können vielleicht schon bald Wirklichkeit werden. Neben den Gebäudeeigentümern könne aber auch die Kommune von dem Sanierungszuschuss profitieren, so Truffner. Nachdem das Thema bereits in der letzten Gemeinderatssitzung Teil der Tagesordnung war, wurde es jetzt weiter präzisiert und beschreibt die Arbeiten, welche auch mit einem Zuschuss bedacht werden sollen. Zunächst soll das Gebiet der vorbereitenden Untersuchungen auf ganz Wiesenstetten außer Zeil und dem Neubaugebiet „Hinter den Gärten“ umfassen. Bei der endgültigen Festlegung des Sanierungsgebietes könne dies durchaus kleiner oder in verschiedene Teilabschnitte zerlegt werden.

Bis zur Fertigstellung der notwendigen planerischen Untersuchungen definiert die Gemeindeverwaltung die Schaffung einer lebendigen Ortsmitte in Wiesenstetten mit Grund- und Nähversorgungsfunktionen als ein erstes Sanierungsziel. Gedacht wird dabei an eine Schaffung eines Dorfladens, Cafés und den Erhalt des Backhauses.

Ein angenehmerer öffentlicher Raum

Mit dem Generationen-Spielplatz mit dem Thema Feuerwehr und dem Bau eines Mehrgeschossbaus mit zwölf modernen hochwertigen Wohnungen samt Dorfgemeinschaftsraum auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens soll die so bereits vollzogene Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum in Wiesenstetten weitergeführt werden.

Dazu zählen aber nach dem Willen der Gemeindeverwaltung natürlich auch viele private Sanierungen. Ein wichtiges Sanierungsziel wäre sicherlich auch die Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen, Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, barrierefreie Gestaltung von Straßen- und Platzbereichen, Sicherung des sozialen Zusammenhalts durch die Stärkung von Gemeinbedarfseinrichtungen, Förderung klimafreundlicher Mobilitätsarten durch Umgestaltung von Straßen- und Platzbereichen.