Im Bienenschutzausschuss vereint (von links): Hans Klaiber, Christina Sander, Jörg Hauser, Hannes Glunz, Klaus Flaith, Martin Janetzko, Rudolf Sauter und Siegfried Kern. Foto: Seeburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bienenschutzausschuss: Im Landkreis Rottweil bis ins Jahr 2018 neu aufgestellt

Kreis Rottweil. Unlängst fand die erste Versammlung des Bienenschutzausschusses im Landkreis Rottweil seit der Gründung im Jahre 2009 statt, aber nicht aus Anlass eines konkreten Schadenfalles.

Vertreter der Imkerverbände, Kreisbauernverband, Fachberater des Agrarhandels und Fachbehörden hatten gemeinsam geeignete Maßnahmen diskutiert, um weiterhin vorsorgend Konfliktfällen im Landkreis vorzubeugen, informierte das Landwirtschaftsamt in einer Pressemitteilung. Der Bienenschutzausschuss werde sich in den kommenden Jahren nur bei Bedarf zusammenfinden und Handlungsstrategien entwerfen.

Für die Zeit von 2016 bis 2019 setzt sich der Bienenschutzausschuss aus dem Vorsitzenden Hans Klaiber, der stellvertretenden Vorsitzenden Christina Sander, Hannes Glunz (jeweils Landwirtschaftsamt), Jörg Hauser (Veterinäramt), Siegfried Kern (BSV Obmann Rottweil), Rudolf Sauter (Vorsitzender des Bezirksimkervereins Rottweil) und den Imkermeistern Klaus Flaith und Martin Janetzko zusammen.

Damit seien die fachlichen Kompetenzen in einem Gremium gebündelt, um weiterhin zum Schutz der Bienen im Landkreis beizutragen. Denn Imkerei habe in Baden-Württemberg eine lange Tradition und werde auch in Zukunft eine zentrale Rolle für den Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaft spielen, merkte die Behörde weiter an.

Im Jahr 2008 kam es in der Rheinebene zu einem großen Bienensterben, verursacht durch die Verwendung von mit Clothianidin gebeiztem Maissaatgut. Um in solchen Schadensfällen schnell handlungsfähig zu sein, wurden daraufhin auf Landkreisebene Bienenschutzausschüsse ins Leben gerufen. Ziel sei es, durch Beratung, Aufklärung und Begutachtung insbesondere bei der Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen zum Schutz der Bienen beizutragen. Und so wurde 2009 im Landkreis Rottweil ein Bienenschutzausschuss gegründet, um bei Bedarf in einem Schadensfall schnell handlungsfähig zu sein.

Raps gehört deutschlandweit zu den bedeutendsten Trachtpflanzen für die Bienen. Deshalb stellen Wanderimker gerne ihre Bienenstöcke in die Nähe von Rapsfeldern. Unter optimalen Bedingungen könnten von einem Hektar Raps etwa 100 Kilogramm Honig gewonnen werden. Im Gegenzug bestäuben die Bienen die Pflanzen und sichern dadurch den Ertrag. Fazit der Fachleute: "Es ist eine Win-Win-Situation für den Imker und den Landwirt."

Insbesondere die Bestäubungsleistung der Bienen werde vielmals unterschätzt. Nach Angaben des Julius-Kühn-Institutes (JKI) übersteige der Wert der Bestäubungsleistung den Honigwert um ein Zehnfaches.

Doch die enge Verbindung zwischen Imkerei und Landbewirtschaftung hat ihre Tücken. Der Honig sei ein Qualitätsprodukt, dessen Natürlichkeit hoch geschätzt werde. Die Qualitätsanforderungen seien so streng, dass geringste Mengen von Pflanzenschutzmittelrückständen dazu führen, dass der Honig nicht mehr verkehrsfähig sei.

Imker und Landwirte seien sich einig, dass Rückstände sich durch einfache Regeln vermeiden lassen. Dazu gehöre die Anwendung von bienengefährlichen Pflanzenschutzmitteln nur in den kühlen Abendstunden nach dem Bienenflug oder das Aufstellen der Bienenvölker erst nach der Blütenbehandlung im Raps.

Zentral sei bei allem die Kommunikation zwischen Imker und Landwirt. Alle seien sich laut Behörde einig: Es gehe nur in einem Miteinander, so wie es im Landkreis praktiziert werde.