So weit will das Gremium nicht gehen. Es werden keine weiteren Formulierungen aufgenommen. Diese, so der Hinweis von Dominik Strake vom Projektsteuerer, dem Büro Drees und Sommer aus Stuttgart, könnten die planerische Kreativität der Architekten einschränken. Auf die Innovationskraft der Architekten wiederum vertraut CDU-Kreisrat Herbert Halder (Hardt).
Nachhaltigkeit werde es auch nicht zum Nulltarif geben, äußert Straka. Damit verdeutlicht er die zwiespältige Beziehung der beiden Top-Anforderungen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, auf die der Kreistag so großen Wert legt.
Obwohl der Ausschuss später den Auslobungstext zum Planungswettbewerb einhellig beschließen wird, ist er sich nicht einig, wie weit der ökologische Gedanke bei dem Neubau zum Tragen kommen soll. Während die Grünen und etwa auch ÖDP-Kreisrat Bernd Richter (Schramberg) weiter gehen wollen und eine intensive Begrünung und den Bau einer Photovoltaikanlage in den Anforderungskatalog aufnehmen würden, tritt AfD-Kreisrat Horst Niehues (Sulz) auf die Bremse. Er sagt, er wolle "keinen Bretterverschlag wie bei einem Schafstall".
Skepsis, vorwiegend in der Bürgermeisterfraktion der Freien Wähler, gibt es auch hinsichtlich des planungsrechtlichen Vorgehens. So soll zunächst das Ergebnis des Planungswettbewerbs vorliegen, bevor die Stadt Rottweil den Bebauungsplan für das zu überplanende Gebiet anpassen wird. Einige Kreisräte wie Hermann Acker (Oberndorf) oder Gerd Hieber (Bürgermeister in Sulz) äußern Bedenken. So sei ja durchaus möglich, dass der erste Preis nicht umsetzbar ist, wenn er der Stadt Rottweil nicht passe, formuliert es Acker.
Landrat Michel indes weist darauf hin, dass sich die Kreisverwaltung mit der Stadtverwaltung seit Monaten intensiv austausche. Im Übrigen erwarte er, dass die Stadt, die als unternehmerfreundlich gelte, auch die Kreisverwaltung ordentlich behandle. Schließlich gehe es um Hunderte von Arbeitsplätzen. Das sagt der Rottweiler Bürgermeister Christian Ruf (CDU) zu. Er verweist auch darauf, dass die Stadt Rottweil durch Oberbürgermeister Ralf Broß als Sachpreisrichter mit Stimmrecht im Preisgericht sitze. Das trifft bei dem Planungswettbewerb die abschließende Entscheidung. Die Preisgerichtssitzung findet am 23. April kommenden Jahres statt.
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