Zählen Stimmen aus (von links): Judith Steinwandel, Daniel Enzmann, Susanne Kieckbusch, Anna Müller, Ralf Broß und Tiziana Günthert. Foto: Kammerer

CDU macht bei dreitägiger Abstimmung das Rennen. 281 setzen ihr Kreuzchen. Prominente Hilfe beim Auszählen.

Rottweil - Während die volljährigen Wähler noch eine Woche Bedenkzeit haben, traten die Rottweiler Jugendlichen bereits vergangene Woche an die Wahlurne. Bei der U18-Wahl, einem bundesweiten Projekt, durften sie, ganz wie die Großen, zweimal ihr Kreuzchen setzen – gewertet wurde jedoch nur die Zweitstimme.

In Rottweil forderte das Kinder- und Jugendreferat (KiJu) zur politischen Meinungsbildung auf. 281 Jugendliche folgten dem Ruf und warfen ihren Stimmzettel in das Schwarze Tor, die Wahlurne. Bei der U18-Landtagswahl vor zwei Jahren war die Beteiligung fast doppelt so hoch. Judith Steinwandel vom KiJu führt das jedoch nicht zwingend auf steigendes politisches Desinteresse zurück. "Die Wahl ist dieses Jahr einfach direkt nach den Sommerferien, da hatte man kaum Zeit, die Kinder beispielsweise auch in der Schule auf das Thema vorzubereiten".

Bei der Auszählung am Freitag gingen Oberbürgermeister Ralf Broß und die Grünen- Bundestagsabgeordnete Susanne Kieckbusch den Wahlhelfern des KiJu zur Hand. Zettel für Zettel wurde entfaltet, auf den entsprechenden Parteienstapel gelegt und schließlich gezählt. "Wir sollten unbedingt zwei Mal zählen, wie bei einer richtigen Wahl eben auch", schlug der OB vor. Und prompt ließen sich beim zweiten Durchgang mehrere Auszählungsfehler korrigieren.

Das Ergebnis zeigt: Rottweils Jugend wählt konservativ – 36 Prozent der Stimmen entfielen auf die CDU. Das Ergebnis deckt sich mit dem landesweiten Spiegel: Hier fuhr die CDU mit 30 Prozent den Sieg ein. Auch bundesweit machen die Schwarzen mit 27 Prozent das Rennen.

An zweiter Stelle in Rottweil stehen Die Grünen mit 18 Prozent der Stimmen, den dritten Platz belegt die SPD mit 17 Prozent, gefolgt von den Piraten mit neun Prozent und den Linken mit acht Prozent. Auch die Tierschutzpartei, die NPD und die FDP erhalten einige Stimmen. "Aber das mit der NPD, das können doch eigentlich nur Protestwähler sein", fachsimpelt Wahlhelfer Daniel Enzmann.