Auf der Spitalhöhe in Rottweil wird gebaggert und gegraben. Die ersten Bauplätze werden ab April des kommenden Jahres verkauft. Foto: Nädele

Quadratmeter kostet zwischen 190 und 310 Euro. Grundstücke werden zugeteilt.

Rottweil - Haben Sie knapp 200.000 Euro übrig? Dann könnten Sie, mit Glück, einen Bauplatz auf der Spitalhöhe ergattern. Die Bauplatzpreise für das neue Wohngebiet auf der Spitalhöhe stehen fest. Sie bewegen sich zwischen 190 und 310 Euro pro Quadratmeter. Wohl gemerkt: Für 200.000 Euro hätten Sie dann einen Platz, aber noch lange kein Haus darauf stehen.

Die Preise für die "Spitalhöhe – Quartier Mitte und Quartier West" hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend einstimmig beschlossen. Er ist damit dem Fachausschuss gefolgt, der in einer nichtöffentlichen Sitzung über die Preisforderung der Stadtverwaltung in zwei Kategorien hinausging.

Die Bodenpreise für die Bebauung mit Reihenhäusern und Doppelhäusern liegen bei 190, beziehungsweise 210 Euro pro Quadratmeter, für Einzelhäuser je nach Lage bei 230 Euro im mittleren Erschließungsbereich und bei 290 Euro für die Sahne-Grundstücke in Randlage. Für die Geschossbauten, die unterhalb des Wasserturms möglich sind, werden 310 Euro pro Quadratmeter fällig. Die Verwaltung hatte bei letzteren ursprünglich 270 und 300 Euro pro Quadratmeter verlangen wollen. Das war den Stadträten aber zu wenig.

Bei Bauplatzgrößen von rund 750 Quadratmetern kostet allein der Grund und Boden zwischen 170.000 und 225.000 Euro – ohne die Kosten für das Haus. 149 Bauplätze werden entstehen. Zurzeit wird das Quartier Mitte erschlossen.

Offensichtlich sind Reihenhäuser und Doppelhäuser nicht besonders nachgefragt, so die Erfahrung der Verwaltung. Oder eben erst dann, wenn die bezugsfertige Erstellung des Hauses einiges günstiger ausfalle als bei einem freistehenden Einzelhaus. Daher schlug die Verwaltung vor, darauf mit einem Kaufanreiz zu reagieren. Die Bauplatzpreise für Reihenhäuser und Doppelhäuser wurden daher bewusst deutlich niedriger angesetzt, erläuterte Peter Hauser vom Eigenbetrieb Stadtbau.

Die Stadtverwaltung hat in den vergangenen Jahren rund 11,3 Hektar Land aufgekauft, um dieses Neubaugebiet zu verwirklichen. Hinzu kommen weitere 7,9 Hektar, die zuvor erworben worden waren. Sollten alle 149 Bauplätze einmal verkauft sein, so sollen die Grundstückserlöse mehr als 25 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen. Diese Einnahmen sollen alle bisher angefallenen und sämtliche künftig noch anfallenden Kosten für das Baugebiet abdecken, ist die Absicht. Neben den Kosten für die Grundstücke hat die Stadt weitere Ausgaben, etwa für die gesamte Erschließung und für nicht unerhebliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in die Kalkulation einfließen lassen. Diese Ausgaben summieren sich auf fast zwölf Millionen Euro.

Und wann kann nun endlich gebaut werden? Wie dringlich diese Frage ist, zeigen rund "zehn Anrufe täglich", die Peter Hauser von Bauwilligen erhält. 350 Interessenten für die Spitalhöhe hat er auf der Liste. Diese sollen nun noch vor Weihnachten aktuelle Informationen erhalten. Zuvor werde aber das Interesse der ehemaligen Grundbesitzer auf der Spitalhöhe abgeklopft, die ein Vorkaufsrecht haben.

Was dann noch an Bauplätzen übrig bleibt, wird von einer "Bauplatzvergabekommission" an die weiteren Interessenten zugeteilt. Diese müssen sich per Fragebogen bewerben und werden dann laut Hauser über ein ausgeklügeltes Punktesystem bewertet. Familiensituation, der Bezug zu Rottweil, der Arbeitgeber und andere Faktoren spielen hier eine Rolle. Die Grundstücksverkäufe sollen ab April über die Bühne gehen, gebaut werden kann dann laut Hauser "ab Herbst 2018".