Zahlreiche Schüler nehmen an der Kundgebung "Marsch für unsere Leben" teil. Mit der Demonstration soll ein strengeres Waffengesetz in den USA erreicht werden. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Amoklauf: Demonstrationen nach dem jüngsten Vorfall in Florida

Von Mara Zirngibl

n Einmal mehr gehen zahlreiche Menschen auf die Straße und protestieren für schärfere Waffengesetzte und gegen Donald Trumps Entscheidung, nun auch die Lehrer der amerikanischen Schulen zu bewaffnen. Unter ihnen viele Schüler der High School in Florida, die noch immer um die Opfer des Amoklaufs an ihrer Schule trauern. Ein 19-jähriger Mitschüler hatte vor einigen Wochen insgesamt 17 Menschen getötet und das Land ist einmal mehr erschüttert von einer solchen Gewalttat.

Ständig trauern Menschen um Freunde oder Verwandte, doch so langsam macht sich auch eine gewisse Ernüchterung breit, da solche Fälle längst nichts besonderes mehr sind, in einem Land in dem praktisch jeder legal eine Waffe tragen darf. Der Präsident reagiert darauf, indem er als Unterstützer der National Rifle Association (NRA) die waffenfreien Zonen an Schulen abschaffen und stattdessen Lehrkräfte zum Schutz der Schüler bewaffnen will. Seiner Meinung nach, um so den Frieden zu wahren.

Feuer mit Feuer oder in diesem Fall Waffen mit noch mehr Waffen zu bekämpfen, erinnert doch etwas an Alfred Nobel, Erfinder des Dynamits, der damals zu Kriegszeiten eine ähnliche Aussage getroffen hatte, mit dem Ziel, die Menschen ein für allemal abzuschrecken. So wie damals wird der Plan vermutlich auch heute nicht aufgehen. Viel größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bald noch viel mehr derartige Zwischenfälle geben wird, da die Lehrer vermutlich keine konkrete Schießausbildung erhalten.

Des Weiteren ist grundsätzlich schwer zu sagen, wer der Schütze ist, wenn gleich mehrere vollbewaffnete Menschen der Polizei gegenüber stehen unabhängig von der Tatsache, dass einige ein mulmiges Gefühl bekommen, wenn sie daran denken, dass ihr gepeinigter und verhasster Englischlehrer mit einer Pistole vorne am Pult sitzt.

Auch viele Menschen in den USA sind der Meinung, allerdings ist es doch fraglich, ob Demonstrationen hier viel ausrichten. Im Grunde müsste das ganze Land dermaßen erschüttert werden, dass den Menschen ein Licht aufgeht.n Die Autorin ist Schülerin der Klasse SGSE der Nell-Breuning-Schule Rottweil.