Dieter Gaus, Leiter Soziale Dienste, (von links) Rettungsdienstleiter Marcus Stotz und DRK Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel hoffen, dass die Coronalage auch nach den Ferien stabil bleibt. Foto: Siegmeier

Noch immer die höchste Schutzstufe. Mitarbeitern nahegelegt, nicht in Risikogebiete zu fahren. 

Rottweil - Die Zahl der akut Coronainfizierten ist im Landkreis Rottweil derzeit äußerst gering. Und dennoch: Für den Rettungsdienst des DRK ist Corona noch lange nicht vorbei. "Wir haben noch immer die höchste Schutzstufe", informiert Rettungsdienstleiter Marcus Stotz.

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FFP2-Masken gehören im Rettungsdienst noch immer zur Standardausstattung, wenn es in den Einsatz geht. "Es ist sehr wichtig, unsere Mitarbeiter vor möglichen Infektionen zu schützen und vor Schaden zu bewahren", betont DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel. Das sei die eine Seite. Es gehe aber auch darum, die eigene Einsatztruppe so zu schützen, dass sie auch einsatzfähig bleibt. "Deswegen tragen wir hier auch in der Wache Masken", berichtet Marcus Stotz.

Während der Hochphase der Pandemie sei der Rettungsdienst durch Ehemalige und Studenten sehr gut verstärkt worden. "Das war eine tolle Sache", lobt Stotz. Auf diese Verstärkung müssen die Einsatzkräfte jetzt allerdings wieder verzichten.

"FFP2-Masken sind übrigens Gold-Standard"

Neu sei jetzt die Coronaabfrage der Leitstelle. "Wenn jemand in der Leitstelle anruft, dann werden bestimmte Parameter abgefragt, beispielsweise ob der Patient im Risikogebiet war, ob er Fieber hat, und so weiter", informiert Stotz. Da das Krankheitsbild aber meist nicht eindeutig sei, würden die Mitarbeiter grundsätzlich die FFP2-Masken tragen. "Das hat unsere Mitarbeiter in einem Fall sogar schon mal vor direktem Schaden bewahrt", so Stotz. Eine komplette Schicht in Quarantäne schicken zu müssen, wäre eine Katastrophe.

"FFP2-Masken sind übrigens Gold-Standard", sagt Ralf Bösel, denn diese Schutzmasken seien eigentlich nicht Pflicht, sondern lediglich die einfachen. Doch beim Rettungsdienst im Kreis Rottweil geht man kein Risiko ein. "Wenn wir wissen, dass jemand infiziert ist, dann wird im Einsatz auch Schutzkleidung getragen. Die Dienstkleidung wird nach jedem Einsatz gewechselt und gleich in der Wache auch gewaschen.

Die DRK-Kreisgeschäftsstelle ist seit Anfang Juli wieder geöffnet. "Bei unseren Kursen sind wir allerdings noch sehr vorsichtig", betont Dieter Gaus, Leiter der Sozialen Dienste. Die Mutter-Kind-Kurse wie ELBA hätten sich jetzt wieder getroffen. "Man merkt, dass die Leute auf Angebote warten. Viele denken, Corona sei nun vorbei, aber dem ist nicht so", so Gaus. Bei den Bewegungsprogrammen möchte Gaus erst noch abwarten.

Der Betrieb soll mit entsprechenden Vorkehrungen vermutlich ab September oder Oktober wieder anlaufen, "wenn sich die Lage nicht verschärft", so Gaus. Man müsse jetzt überlegen, was man wie anbieten könne, denn auch der Kleiderladen des DRK sei geschlossen. Hier sei es wichtig eine Lösung zu finden. "Die Mitarbeiter bekommen derzeit eine Hygieneschulung und wir schauen, wo wir einen Spuckschutz aufstellen müssen", informiert Gaus. Auch beim Tafelladen habe man entsprechende Vorkehrungen getroffen. Mittlerweile habe der Tafelladen wieder regulär geöffnet.

Nicht in Risikogebiete

Auch die Urlaubszeit birgt so manche Gefahr - vor allem im Blick auf Mitarbeiter. "Wir haben unseren Mitarbeitern nahegelegt, nicht in Risikogebiete zu fahren", informiert Ralf Bösel.

Durch die Coronapandemie seien viele neue Aufgaben und zusätzliche Kosten auf den Kreisverband zugekommen. Bei der Erste-Hilfe-Ausbildung habe man vieles ändern müssen. So gebe es nun nur noch die Herz-Wiederbelebung, ohne Beatmung. "Zudem wird weniger direkt geübt. Es wird dafür mehr Theorie angeboten", lässt der Kreisgeschäftsführer wissen. "Manche Maßnahmen können nur noch gezeigt und nicht mehr geübt werden", erklärt er. Zudem dürften nur noch zehn Leute am Kurs teilnehmen, früher seien es 20 gewesen. Das wirke sich auch auf die Kosten aus.

"Wir arbeiten mit Menschen, deswegen müssen wir schauen, dass wir optimale Bedingungen schaffen", sind sich die Verantwortlichen beim DRK-Kreisverband einig.