Freuen sich über den Startschuss für die Digitale Alarmierung (von links): Kreisbrandmeister Nicos Laetsch, der Leiter der Integrierten Leitstelle Rottweil, Holger Pfeifle, und sein Stellvertreter Andreas NothFoto: Haberer Foto: Schwarzwälder Bote

Technik: Digitales Alarmierungsnetz ist jetzt offiziell freigegeben / Großteil bereits umgestellt

Für die Feuerwehren und die vielen Ehrenamtlichen im Landkreis war am Dienstag um 20 Uhr ein ganz besonderer Moment: Der Landkreis Rottweil hat sein Digitales Alarmierungsnetz offiziell für die Nutzung freigeben.

Kreis Rottweil. D er Inbetriebnahme gingen ein mehrjähriger Planungsprozess sowie eine zwölfmonatige Bauphase voraus, wie die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung erinneren. Mit der Umstellung auf digitale Alarmierung wird die über Jahrzehnte genutzte analoge Alarmierung nun schrittweise abgelöst.

Schnelle Umsetzung

Steigende Schwierigkeiten und Kosten bei der Ersatzteilbeschaffung und der Wunsch zur Nutzung moderner Standards hatten eine Neukonzeptionierung des Alarmierungssystems notwendig gemacht. Damit kommt der Landkreis der Vorgabe des Feuerwehrgesetzes Baden-Württemberg nach, ein geeignetes Alarmierungsnetz für die Feuerwehren vorzuhalten. Für die vergleichsweise schnelle bauliche Umsetzung wurden unter anderem zwei im Kreis ansässige Fachfirmen aus dem Bereich der Funk- und Fernmeldetechnik eingesetzt.

Zusätzlich zur Erschließung der Netzstandorte bedurfte auch die Datenversorgung im Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstelle (ILS) Rottweil eines sehr hohen Arbeitsaufwandes. "Neben der Implementierung der neuen Alarmierungsschleifen wurden auch die Struktur der Alarmstufen und die dazugehörigen Alarm- und Ausrückeordnungen angepasst", erklären die Verantwortlichen.

Für diese Aufgaben hat der Landkreis zusätzlich einen externen Administrator eingebunden. Dieser unterstützte die Leitung der ILS Rottweil und konnte wesentlich zur schnellen Ausführung und Optimierung des Systems beitragen. Auch der über mehrere Monate andauernde Testbetrieb verlief positiv und ließ eine deutliche Verbesserung der Abdeckung erkennen, heißt es.

In Abstimmung mit den Kommandanten haben zum Stichtag 15 der insgesamt 21 Gemeindefeuerwehren und die Werkfeuerwehr des Vinzenz-von-Paul-Hospitals die Umstellung durchgeführt. Dazu mussten die bisherigen Meldeempfänger der Feuerwehrangehörigen durch neue Geräte ersetzt werden. Die noch nicht umgestellten Feuerwehren werden voraussichtlich in den kommenden Monaten nachziehen und bis dahin wie gewohnt analog alarmiert.

DRK und THW folgen

Der Landkreis strebe an, den anderen Mitgliedern der Blaulichtfamilie, wie dem THW und dem DRK, die Nutzung im Laufe des Jahres 2021 ebenfalls ermöglichen zu können. An den dafür notwendigen Voraussetzungen werde bereits gearbeitet.

Die jetzt erfolgte Neukonzeptionierung des Alarmierungssystems stellt dabei einen von mehreren Schritten zur Vernetzung und Digitalisierung der Feuerwehren dar. So wird aktuell ebenfalls die Umstellung der Funktechnik von Analogfunk auf das vom Land betriebene Digitalfunknetz vorbereitet. Diese soll in den Jahren 2021 bis 2024 erfolgen und wird in diesem Zeitraum durch das Land Baden-Württemberg durch Zuwendungen gefördert.