Stadträtin Ingeborg Gekle-Maier war von der Architektur angetan, von deren Schlichtheit und der Einbettung in die Topografie. "Gelungen ist auch die Gestaltung des Zugangs und die konsequente Begrünung der Dächer", lobte sie. Der vorgelagerte Wall, der Biotopen Räume biete und optisch die Wucht der nachgelagerten Mauer abmildere, fand ebenfalls ihre Zustimmung.
Fraktionssprecher Hubert Nowack griff eine alte Idee auf: östlich der benötigten Fläche, eine Anlage zum Gärtnern vorzusehen. Sollte dies etwa an Sicherheitsbedenken scheitern, wünscht Hügel sich dort eine Streuobstwiese.
Belächelte Vision
Frank Sucker machte auf das Potenzial des Entwurfs aufmerksam. Würde das Projekt einschließlich der Versorgung aus erneuerbaren Energien tatsächlich so realisiert werden, könnte dieser Bau unterm Strich die Artenvielfalt im bisher ausgeräumten Esch sogar erweitern. Vor Kurzem sei diese Vision noch als völlig abwegig verworfen und als "Ökoknast" belächelt worden – nun könne sie seriöses Programm werden. Doch Sucker ist klar: papierne Pläne sind geduldig. Daher pochen Rottweils Grüne darauf: "Entscheidend ist nun die Umsetzung." Finanzministerium und Landesrechnungshof könnten diesem ehrgeizigen Projekt, das für Strafvollzug wie für Gefängnisarchitektur neue Maßstäbe setzt, noch die Flügel stutzen.
Die Grünen betonen deshalb, als wie wichtig sie das weitere Mitwirken der Rottweiler Begleitgruppe erachten. Bereits in dieser Frühphase sei dazu ein Gedankenaustausch mit dem Architektenteam wünschenswert.
Der bürgerschaftlich geprägte Weg sei seit der Auseinandersetzung ums Bitzwäldle sicherlich manchmal quälend lang, mitunter leidenschaftlich und kontrovers gewesen. "Doch letztendlich hat er sich gelohnt", betonen die Grünen in ihrer Pressemitteilung. Ohne ihn würde nun irgendwo eine Kopie der Offenburger JVA aufragen.
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