An der Spielestation der Stiftung "Lernen-Fördern-Arbeiten" konnten Türme aus einem Brunnen geangelt werden. Foto: Kübler Foto: Schwarzwälder-Bote

Stiftung: Projekt "Entdecke Rottweil" bringt Römerschüler und Flüchtlinge spielerisch zusammen / Schlussakt beim Spieletag

Kinder von Flüchtlingen und von Rottweilern zusammenbringen – das war das Ziel des Projekts "Entdecke Rottweil". Spielerisch sollten sich die Kinder näher kommen und die Stadt kennenlernen. Am Ende entstanden Freundschaften.

Rottweil. "Es gab wenig Freizeitangebote für Flüchtlingskinder", berichtet Projektleiter Thomas Stratmann von der Stiftung "Lernen – Fördern – Arbeiten" rückblickend. Deshalb habe die Stiftung 2016 ein Konzept entwickelt, durch das spielend Integration gelingen sollte. Mit dem Plan gewann "Lernen – Fördern – Arbeiten" eine Ausschreibung der Robert-Bosch-Stiftung, und geboren war im September vergangenen Jahres "Entdecke Rottweil".

Bei dem Projekt lernten sich 16 Kinder von der Römerschule und aus Flüchtlingsfamilien, die im Neckartal untergebracht waren, in einer gemeinsamen Freizeitgruppe kennen. Bei Treffen alle zwei Wochen wurde die Umgebung von Rottweil erkundet. Auf dem Plan standen Spielplätze in der Nähe von Rottweiler Türmen. Dort wurden dann erlebnispädagogische Spiele gemacht – betreut und organisiert von Erziehern der Stiftung.

Mit der Teilnahme an "Rottweil spielt" fand das Projekt nun am vergangenen Freitag einen Abschluss.

"Es haben sich Freundschaften entwickelt. Es sind Dynamiken entstanden", zieht Projektleiter Stratmann ein Fazit. Das Ziel des Projekts sei erreicht worden. Die sprachlichen Barrieren seien mit nonverbalen Spielen überwunden worden – "das hat von Anfang an gut geklappt", berichtet er. Deshalb sei die Stiftung dabei, mit der Römerschule Gespräche über eine Fortsetzung des Projekts zu führen.

Stiftungsvorstand Tamer Öteles erklärt indes: "Kinder sind die Schlüsselfiguren für eine gelingende Integration." Deshalb sei "Lernen – Fördern – Arbeiten" mit seinen Mitarbeitern auch an den Schulen stark vertreten. Es gehe darum, Begegnungen zu schaffen, genauso wie ein buntes Stadtbild.

Das gelang auch beim Aktionstag "Rottweil spielt". Die Innenstadt verwandelte sich in einen großen Abenteuerspielplatz, auf dem sich Hunderte Kinder austobten. "Rottweil spielt" ist eine gemeinsame Veranstaltung des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) und des Schwarzwälder Boten.

An der Spielestation der Stiftung "Lernen – Fördern – Arbeiten" konnten Türme aus einem Brunnen geangelt und ein Türme-Memory gespielt werden: Ein gelungener Abschluss für das integrative Projekt "Entdecke Rottweil" – zumal sich die Stiftung in diesem Jahr über eine Spende aus dem Erlös von "Rottweil spielt" freuen darf. Das Geld werde in die sozialpädagogische Intensivhilfe investiert, so Thomas Stratmann. Die Kinder und Jugendlichen dieser Gruppe würden einen Tischkicker und ein Sofa für den Entspannungsraum bekommen.

Die Stiftung "Lernen – Fördern – Arbeiten" ist ein freier Bildungs- und Jugendhilfeträger in Rottweil. Sie bietet seit mehr als 30 Jahren an zahlreichen Standorten in Baden-Württemberg Bildungs- und Jugendhilfemaßnahmen an. Sie werden von 230 festangestellten und 150 freien Mitarbeitern in Tochterunternehmen umgesetzt. Im Kreis Rottweil macht sich die Stiftung für eine gelingende Integration junger Zuwanderer und Flüchtlinge stark. Dazu zählen die stationäre Unterbringung junger Flüchtlinge im Auftrag des Landkreises und die Begleitung von jungen Zuwanderern und Flüchtlingen aus den VABO-Klassen der beruflichen Schulen im Rahmen der Jugendberufshilfe beziehungsweise Schulsozialarbeit.