Den Bedarf und die Wünsche von Schulen und Vereinen hätte die SPD gerne durch eine Sportstättenentwicklungsplanung ermittelt gehabt. Foto: Archiv

Bedarf an Sportstätten vor dem Hintergrund des demografischen Wandels: Ausschuss lehnt SPD-Antrag ab.

Rottweil - Die Idee klingt logisch: Ein Gutachten soll klären, wie Rottweil mit seinen Sportstätten für den demografischen Wandel gewappnet ist. Jedoch: Ebenso logisch sind die Gründe, die Idee abzulehnen.

SPD-Stadtrat Michael Hezel hatte den Antrag auf den Weg gebracht, eine Sportstättenentwicklungsplanung in Auftrag zu geben. Da sich die Altersstruktur der Bevölkerung ändert, könnte das Angebot an Hallen, Bädern und Sportplätzen nicht mehr zum künftigen Bedarf passen. Unterstützung fand Hezel dafür nicht nur bei seinen Fraktionskollegen, sondern auch bei den beiden FFR-Vertretern im Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss. Max Burger erhofft sich von einem solchen Gutachten Erkenntnisse zum optimalen Belegungs- und Auslastungsgrad der Sportstätten.

Fachbereichsleiter Marco Schaffert verwies auf die Informationen aus der jüngsten Erhebung des Stadtverbands für Sport und die Entwicklung der Schülerzahlen. "Die Kapazität reicht im Moment aus. Große Probleme haben wir nicht", sieht er derzeit keine Notwendigkeit, 65.000 Euro für die Sportstättenentwicklungsplanung auszugeben. So viel würde der Auftrag an das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) kosten.

CDU, Freie Wähler und FDP teilten diese Auffassung. "Wir müssen das große Rad nicht drehen", stellte Walter Stegmann (FWV) fest, dass Rottweil "derzeit nicht in der Lage ist, eine solche Summe auszugeben". Der Denkprozess sei ohnehin schon angestoßen und Maßnahmen eingeleitet, schloss sich Günter Posselt (CDU) an. Und Bürgermeister Werner Guhl rief die finanzielle Situation in Erinnerung: schon die bestehenden Projekte sprengten das Machbare um neun Millionen Euro. Sprich: Käme das Institut zum Schluss, dass in Rottweil Kapazitäten fehlten, wäre kein Geld da, um den Wünschen auch nachzukommen.

Auch wenn der SPD-Antrag also abgelehnt wurde: Ganz vom Tisch ist das Thema damit noch nicht. Einstimmig fiel im Anschluss der Grundsatzbeschluss des Ausschusses, die demografischen Veränderungen als Herausforderung und Chance zu erkennen und den Wandel aktiv zu gestalten. Sollte dabei der Gemeinderat auf seiner Prioritätenliste Handlungsbedarf für den Sportbereich ausmachen, rückt die Diskussion wieder auf die Tagesordnung.