Das Kaufland geht entschieden gegen die Gerüchteküche vor. Foto: Otto

Momentaufnahmen von leeren Regalen und Falschmeldungen befeuern die Panik nur noch.

Rottweil - Es ist ein Rudern gegen Windmühlen: Während die Lebensmittelbranche versucht, Hamsterkäufe einzudämmen und so die geregelte Versorgung aller sicherzustellen, feuern Gerüchte und Fotos in den Sozialen Medien unnötige Vorratskäufe zusätzlich an.

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Damit hat aktuell auch das Kaufland auf der Saline zu kämpfen. Dienstagnachmittag auf Facebook: Ein User postet auf einer lokalen Rottweiler Plattform Fotos von leeren Regalen aus dem Markt auf der Saline. "Es gibt nichts mehr!" Das trägt nicht gerade zur Beruhigung bei, denn: Der Markt wird wie alle anderen mehrfach täglich mit Ware beliefert.

Leere Regale sind eine Momentaufnahme, betont die Kaufland-Pressestelle in Ulm auf Nachfrage: "Wir kommen der Nahversorgung in der Region uneingeschränkt nach", sagt Sprecherin Andrea Kübler. Wegen der ungewöhnlich starken Nachfrage mancher Artikel könne es bei einzelnen Produkten kurzfristig zu Engpässen kommen. "Aufgrund unseres großen Sortiments ist die Warenversorgung jedoch grundsätzlich gewährleistet", sagt sie. Sprich: Wenn es einen Artikel im Moment des Einkaufs nicht gibt, muss der Kunde eben auch mal auf ein anderes Produkt zurückgreifen. Übrigens: Auch Klopapier wird weiterhin regelmäßig nachgeliefert.

Coronavirus: Angst sorgt für leere Regale

Mit dem Auffüllen der Regale kommt auch das Kaufland derzeit kaum nach: Man suche derzeit weitere Kräfte zur Unterstützung der Mitarbeiter, so die Sprecherin. Dies gelte auch für die Logistikverteilzentren und die Fleischwerke. Man arbeite Tag und Nacht daran, um die Versorgung sicherzustellen.

Inzwischen schon Durchsagen im Markt

Höchst bedauerlich findet sie, dass die Bevölkerung durch Falschmeldungen und deren Verbreitung in den Sozialen Netzwerken zusätzlich verunsichert wird. So kursierte auch in Rottweil massiv das Gerücht, dass Kaufland seine Filialen schließt. Der Markt sieht sich mittlerweile sogar gezwungen, Durchsagen zu machen, dass daran nichts dran ist. Auch auf Schildern am Eingang wird darauf hingewiesen.

In den Sozialen Netzwerken verbreiten sich derweil die Bilder von leeren Regalen weiter. Eine Facebook-Userin bringt es in den Kommentaren auf den Punkt: "Hört doch auf so etwas zu posten, der Anblick der leeren Regale löst doch nur Panik und weitere Hamsterkäufe aus." Ein anderer meint, es bleibe bald nichts mehr anderes übrig, als jeden Einkaufswagen zu kontrollieren.

Verständnis für die Hamsterkäufe gibt es kaum – dennoch gehen sie scheinbar unvermindert weiter. Die Keller dürften mit Klopapier inzwischen mehr als voll sein.