Ein Kranich-Mobile erinnerte vergangenes Jahr im Schwarzen Tor an das Unglück von Fuku­shima. Foto: Bürgerinitiative

Auch zwei Jahre nach dem Super-GAU dauert die Katastrophe an. Kontakt zu Betroffenen aufgebaut.

Rottweil - Heute, 11. März, jährt sich die Reaktorkatastrophe in Fukushima zum zweiten Mal. Die Rottweiler "Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung" hat Kontakte zu betroffenen Menschen in der Präfektur Fukushima aufgebaut. Auch zwei Jahre nach dem Super-GAU dauert die atomare Katastrophe dort noch immer an.

Die Partner berichten, dass die Folgen noch lange nicht bewältigt sind, heißt es in einer Pressemitteilung. 380 000 Menschen mussten evakuiert werden, und viele können nicht mehr in ihr Zuhause zurück, große Regionen sind radioaktiv verstrahlt. Es gehe dort jetzt um den Schutz der Kinder, um Krankheiten, um Ausgleichszahlungen für Geschädigte und um Evakuierungen aus den verstrahlten Gebieten. Die japanischen Partner engagieren sich für den Atomausstieg und suchen Energiealternativen. Die Rottweiler Bürgerinitiative suchte deshalb nach Möglichkeiten einer unterstützenden Zusammenarbeit. Seit der Tschernobylkatastrophe 1986 gibt es bereits enge Kontakte nach Belarus, das durch den damaligen Atomunfall am stärksten betroffen ist.

Erstmals gibt es trinationale Zusammenarbeit

Mit Spenden, Kindererholungen und einer intensiven Jugendarbeit ist ein Netz an Hilfen und länderübergreifender Zusammenarbeit entstanden. Nun wird es in diesem Jahr erstmals eine trinationale Zusammenarbeit geben zwischen Japan, Belarus und Rottweil.

In den Osterferien findet eine Reise nach Belarus statt, bei der die Projekte der belarussischen Stiftung "Den Kindern von Tschernobyl" besucht werden und Gespräche mit Betroffenen stattfinden.

Von 5. bis 15. Juli gibt es in Rottweil ein Jugendprojekt, das die Energiewende und die Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements zum Thema haben wird. Je sechs junge Leute aus Japan, Belarus und Rottweil lernen anhand von Beispielen kennen, wie die Energiewende in der Region Rottweil auf vielfältige Weise durch Bürger und Genossenschaften, in der Industrie und der Politik umgesetzt wird.

In einer abschließenden Zukunftswerkstatt werden sich die 18 Teilnehmer über Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Energiewende und der Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg Gedanken machen.

Weitere Informationen: Junge Rottweiler, die mindestens 18 Jahre alt sind, und Interesse an dem Jugendprojekt haben, melden sich unter Telefon 0741/4 46 52.