"Taganrufen in Elzach" von Erwin Krumm stellt den alten Brauch am Elzacher Obertor in einer kolorierten Tempera- und Aquarellarbeit dar. Das Werk ist nun als großformatiger Kunstdruck zu haben. Foto: Krumm Foto: Schwarzwälder-Bote

Noch zehn Tage: Bilder des Fasnetsbrauchs neu aufgelegt

Rottweil/Elzach. Der Narrentag ist ein Treffen von Freunden: In Rottweil kommen am 21. und 22. Januar die Mitglieder des Viererbunds zusammen, die Narrenzünfte aus Rottweil, Oberndorf, Überlingen und Elzach. Herzstück und Höhepunkt der Elzacher Fasnet ist das Taganrufen am Fasnetsmontag. Der 1980 verstorbene Elzacher Künstler Erwin Krumm hielt diesen lokalen Fasnetsbrauch um 1930 in Kohlezeichnungen fest, die anlässlich des Narrentags reproduziert wurden.

Das Taganrufen ist ein Brauch der Elzacher Fasnet, der sich über Jahrhunderte erstreckt. Am "Fasnetsmändig" ziehen die Taganrufer ab 5 Uhr morgens unter den Klängen des "Alten Elzacher Fasnetsmarschs" durch das Städtle. Die Taganrufer selbst werden vom letztjährigen Rekrutenjahrgang der Elzacher Schuttignarren gestellt. Sie tragen weite weiße Hemden und spitze hohe Hüte.

Alljährlich wird an denselben Plätzen und Brunnen Halt gemacht. Nach dem Lied des Nachtwächters tragen die Taganrufer abwechselnd in derb-witzigen Stücken Peinlichkeiten der Elzacher Bürger aus dem zurückliegenden Jahr vor. Diese sind im mitgeführten Narrenbuch niedergeschrieben.

Dieser Szenerie widmete Erwin Krumm – bekannt als Elzacher Kunstmaler, der sich zeitlebens mit den Bräuchen des Schwarzwalds befasste – eine Bilderserie aus Kohlezeichnungen. Diese wurde nun als originalgetreue Kunstdruckmappe von der Buchhandlung Vollherbst-Koch in Endingen am Kaiserstuhl neu aufgelegt. 1926 hielt Krumm das Taganrufen in einem bunten Bild fest, das großformatig in limitierter Auflage ebenfalls reproduziert wurde.

Weitere Informationen: www.fastnachtsbuch.de