Das rund 12 000 Quadratmeter große Gelände des alten Schwenninger Schlachthofs befindet sich an der Ecke Burg-/Lupfenstraße am Rand des Gewerbegebiets "Rammelswiesen". Foto: Klausner Foto: Schwarzwälder-Bote

Göllsdorfer Firma mit 110 Mitarbeitern vor dem Umzug ins Oberzentrum / Erweiterung auf 12 000 Quadratmeter

Von Uwe Klausnerund Patrick Nädele

Rottweil/Villingen-Schwenningen. Aquamonte, Benner-Brillen und nun die Ibach Bau GmbH & Co. KG – eine Reihe von Firmen kehren im Moment Rottweil den Rücken zu, weil sie erweitern wollen, und hier nicht die passenden Voraussetzungen finden.

Die Ansiedlungspläne werden immer konkreter, ein Abrisstermin hat der Chef schon im Visier: Die Ibach Bau aus Göllsdorf will sich auf dem Gelände des alten Schwenninger Schlachthofs niederlassen. Dies bestätigte Firmenchef Alexander Ibach auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Verträge gibt es zwar noch nicht. Doch das Bauunternehmen ist drauf und dran, das etwa 12 000 Quadratmeter große Areal im Oberzentrum zu erwerben. Die Stadt sei interessiert. "Wir sind in Verhandlungen", sagt der Geschäftsführer, und ist guter Dinge. Derzeit laufen Gespräche, insbesondere mit einer Fachbehörde. Das Gewerbeaufsichtsamt in Villingen prüfe, wie der Abbruch der zahlreichen Gebäude vonstatten gehen kann.

Sämtliche Hallen des alten Schlachthofs würden platt gemacht, zeigt Alexander Ibach auf. Im kommenden Winter sollen seinen Planungen gemäß die Abrissarbeiten vorgenommen werden. Unter Denkmalschutz steht das Ensemble aus den Jahren 1914/15 mit dem markanten eckigen Turm und dem Schornstein nicht. Zu viele Umbauten hätten den alten Schlachthof verunstaltet, hieß es 2005 aus dem Regierungspräsidium Freiburg.

Für Ibach Bau ist das Areal am Rande des Gewerbegebiets "Rammelswiesen" ideal. Hier könnte sich das Bauunternehmen ausdehnen, das in Göllsdorf mit rund 7000 Quadratmetern an seine Grenzen stößt, wie Ibach erklärt. Die vor 15 Jahren gegründete Firma ist stetig gewachsen – auf jetzt 110 Mitarbeiter – und braucht mehr Platz. Überdies: die Bahnunterführung mit einer Höhe von 3,60 Metern sei hinderlich für den Lieferverkehr.

Ibach Bau könnte ein Gelände wiederbeleben, das seit vielen Jahren ein trostloses Bild bietet: Ziegel sind herunter gerutscht, das Dach mit Planen abgedeckt, Fensterscheiben eingeschlagen. Insbesondere ein Unwetter mit Hagel hatte den Gebäuden zugesetzt.

Enttäuscht wird in Rottweil im Rathaus im ersten Moment diese Nachricht aufgenommen, denn in den vergangenen Wochen habe man die Gespräche mit Ibach Bau nochmals intensiviert, schildert Tobias Hermann als Sprecher der Rottweiler Stadtverwaltung die Bemühungen, die Firma hier zu halten. Gemeinsam habe man Alternativen gesucht, nachdem eine Erweiterung am jetzigen Standort per Landratsamt-Veto mit Blick auf die Nähe zum Fluss und das Überschwemmungsgebiet abgelehnt worden sei.

"Wir haben alles angeboten, was möglich ist", macht Hermann aber auch deutlich, dass Rottweil Firmen auf der Suche nach einer entsprechend großen Fläche auf das interkommunale Gewerbegebiet INKOM verwiesen werden müssen.

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