Die Preisträger des Golden Gullers interpretieren auf Plakaten das Thema Fasnet und Alkohol – etwa "Weniger ist mehr". Die preisgekrönten Plakate sind derzeit im Narrenzunfthaus Hauptstraße 1 ausgestellt. Foto: Schmidt

138 Schüler setzen sich künstlerisch mit Thema Alkohol an der Fasnet auseinander. Neun Preise verliehen.

Rottweil - Kaum zu glauben: Die Narrenzunft kreierte eine weitere Narrenfigur, den Goldenen Guller. Aber Oberbürgermeister Ralf Broß hat natürlich Recht. Der goldenen Guller wird wohl nie durch das Schwarze Tor ziehen.Vielmehr steht die Figur – zumindest in diesem Jahr – für den vernünftigen Umgang mit Alkohol an der Fasnet und zeichnet Schüler aus, die sich preiswürdig mit dem Thema auseinandersetzten.

Insgesamt nahmen 138 Schüler an der Initiative der Narrenzunft in Zusammenarbeit mit der Stadt Rottweil, mit Schulen und der Polizeidirektion Rottweil teil. 78 Exponate zum Thema wurden abgegeben und neun Goldene Guller ausgelobt. Für die Narrenzunft ein erstaunliches, aber vor allem ein erfreuliches Ergebnis.

Wobei die Zunft das Thema auch mit Bedacht formulierte. Keiner erhebe den Anspruch, den Alkohol an der Fasnet zu verbannen oder gar mit erhobenem Zeigefinger zu maßregeln, sagte Narrenmeister Christoph Bechtold. Vielmehr hoffe die Zunft, das Maß an Alkohol nicht aus dem Blick zu verlieren, die Jugendlichen zum Nachdenken zu ermuntern, sie für das Thema zu sensibilisieren, um Exzesse bei größeren städtischen Veranstaltungen einzudämmen. Viel Zeit investierten die jungen Künstler für ihre Werke zweifelsohne: "Wir haben Stunden damit verbracht, bis das Bild unseren Vorstellungen entsprach", erzählte einer der Preisträger. Viele erarbeiteten sich ihre Plakate am Computer, erstellten Fotomontagen mit den Rottweiler Narrenfiguren und überlegten sich treffende Aussagen wie "Weniger ist mehr" oder sie griffen "Jedem zur Freund und niemand zum Leid" auf. In jedem Fall bemerkenswerte Plakate, von denen die prämierten im Zunfthaus der Narrenzunft ausgestellt sind. Später wandert die Ausstellung ins Alte Rathaus, zuletzt sind sie in den Räumen der Kreissparkasse Rottweil zu besichtigen. Mittels einer digitalen Bildpräsentation sind auch die übrigen Exponate in der Ausstellung untergebracht.

Der ausgelobte Medien- und Kommunikationspreis war nicht die erste Aktion der Narrenzunft zum Thema. Einen ersten Akzent setzte das Aktionsbündnis vor zwei Jahren, als Einzelhändler in Rottweil um Mithilfe beim nur eingeschränkten Verkauf von Alkoholika am Schmotzigen gebeten wurden.

Die Preisträger, die von einer 13-köpfigen Jury ermittelt wurden, waren in drei Alterskategorien aufgeteilt. In der Unterstufe gewannen den ersten Preis Lea Steimle, Meike Kowalski und Lisa Simones. Auf Platz zwei landete Rachel Bernhard und Platz drei eroberten sich Luca Rauschenberger, Philipp Rebmann und Christoph Wiest.

Für das beste Plakat der Mittelstufe wurden Anna Lino Roeßle vor Jan Striegel und Kiran Ghandi ausgezeichnet. Zwei erste Plätze konnten in der Oberstufe vergeben werden. Die glücklichen Gewinner waren: Kevin Kummer, Pascal Wochner, Dominik Baumann, Julia Boos, Christian Feeß und Tirza Alber. Auf dem dritten Platz landeten Ismail Sirin, Katrin Schlosser, Laura Sladkowski und Alena Hetz. Neben dem Goldenen Guller konnten sich die Schüler auch über Geldpreise zwischen 100 und 300 Euro freuen.

Für einen genussvollen musikalischen Rahmen der Preisverleihung sorgte Martin Weiss, der mit Hans-Jörg Busch und Jürgen Reiter die Verleihung des Goldenen Gullers federführend geleitet hat.

Auch im kommenden Jahr soll er Golden Guller die Jugend wieder beflügeln. Auf das Thema darf man gespannt sein.