Die Turnerinnen zeigen ihren in Eigenregie einstudierten Tanz. Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerball: Intensives Programm

Wildes Afrika, lustige Geschichten und buntes Treiben beim Bürgerball Dunningen: Auch in diesem Jahr gelang es der Holzäpfelzunft, an den beiden Bürgerball-Abenden ein mehrstündiges, spannendes Programm auf die Beine zu stellen.

Dunningen (kif). Was die Holzäpfelzunft ausgedacht hatte, wollte sich so gut wie niemand entgehen lassen, wie man an der regen Teilnahme abschätzen konnte: Am Samstag waren die Plätze vollbelegt, am Sonntag fehlte dazu ebenfalls nicht viel. Oder wie Präsident Michael Notheis in seiner Begrüßung sagte: es sei "ziemlich guet voll" gewesen.

Den Auftakt des Programms bildeten die in dieser Saison neu ausgewählten neun Holzäpfelmädle. Sie präsentierten einen gelungenen Gardetanz, den Linda Auber und Carolin Niemann gemeinsam mit den Mädchen einstudiert hatten. Butz und Daniel berichteten aus der Radiozentrale des Neckarburger Senders. Sie gaben Anekdoten aus dem vergangenen Jahr aus dem Dorfleben und der Umgebung zum Besten. Dabei kam unter anderem ans Tageslicht, weshalb beim Dorffest der Fassanstich etwas aus dem Ruder gelaufen war. So hatte Bürgermeister Peter Schumacher angeblich versehentlich die "0" der "50L"- Inhaltsangabe für die Markierung gehalten.

Als "schrumpelgrün und heringsblau" bezeichneten die beiden Büttner das neue Dunninger Logo und ließen sich darüber aus: "Sparen muss man doch zu dieser Zeit, da frag ich mich nach der Notwendigkeit." Damit stießen sie bei den Zuschauern auf regen Zuspruch, wie das Jubeln verriet.

Junger Mann landet unverhofft zwischen Schwiegereltern

Die Turnerinnen vom TSV führten einen besonders akrobatischen Tanz in Bänker-Montur auf. Immer wieder veränderten sie während des Tanzes die Kulisse. Anders als die meisten Tanzgruppen hatten die Frauen keine Leitung, sondern studierten das Ganze in Eigenregie ein.

Büttenredner Rübe rannte mit dem Thema anonyme Hetze im Internet bei den Gästen offene Türen ein: "Zeig dei Gsicht oder halt dei Mund!", einzig den Narren sei das Spotten vorbehalten, aber: "Jedem zur Freud‘ und niemand zum Leid". Weshalb ein junger, Dunninger Mann im "Gräbele" seiner Schwiegereltern gelandet war, führte Rübe auf einen unterhaltsamen Abend im Jugendraum zurück. Die Gruppe "Drama Queens" tanzte unter dem Motto "Wildes Afrika" eine spektakuläre Performance, was die erste Zugabe des Abends herbeiführte.

Der ehemalige Dunninger Bürger Reinhold Burri brachte mit seinem Humor das Publikum zum Lachen. Der 92-Jährige unterhielt mit Weisheiten und lustigen, überspitzten Geschichten aus dem Alltag mit seiner Ehefrau: "Die ich jede Nacht erwärme, ich komm‘ mir vor wie eine Therme." Der Elferrat führte Gags aus der Apfelklasse auf, bei denen ebenfalls Ereignisse aufgedeckt wurden, die die Zuschauer zu bereits fortgeschrittener Stunde zum Grölen brachten.

So auch, dass die Hebebühne beim "Bändel aufhängen" aufwendig von der Feuerwehr weggebracht werden musste, da sie nicht mehr abgelassen werden konnte. Den Grund fanden die Helfer im Nachhinein heraus: sie hatten versehentlich den Notausknopf gedrückt.

Die Frauen der Ausschussmitglieder standen ihren Männern in Nichts nach: ein kleines Ensemble aus Violine, Akkordeon und zwei Querflöten leitete ins Thema ein und steppte das Parkett unter dem Motto "Irischer Glückskobold". Einstudiert hatte den Tanz Simone Belser.

Es folgte ein Unterwasserspektakel der Gruppe "Impuls", mit einem abwechslungsreichen Tanz.

Büttenredner Hermann Hug wusste, weshalb der Tiroler Arlbergtunnel in der vergangenen Saison kurzzeitig gesperrt worden war: Zwei Dunninger Mitbürger hatten ihre Fahrräder bei der Fahrt durch den Tunnel verloren und hinterließen so Fahrradteile auf der Fahrbahn.

Nach dem Schlusstanz der Holzäpfelmädle öffnete die Bar und bescherte auch dem letzten nüchternen Anwesenden eine feuchte Kehle. In den Pausen und nach dem Programm unterhielt die Stimmungsband Mendocino die Fasnetsbegeisterten und brachte sie zum Klatschen und Schunkeln.