Seit der Ampelerneuerung gibt es mehr Rotlicht als früher – finden zumindest viele Autofahrer. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Seit der geänderten Taktung läuft’s nicht rund. Jetzt noch zwei Querungshilfen in der Heerstraße.

Rottweil - Der Verkehr in Rottweil ist für viele ohnehin ein rotes Tuch – seit der Erneuerung der Ampeln im Stadtgebiet hat der Ärger zugenommen. Die neue Taktung passt nicht, ärgern sich viele. Zwei neue Querungshilfen in der Heerstraße bremsen den Verkehr dort nun zusätzlich aus, wird moniert.

Schon kurz nach der Inbetriebnahme der neuen Ampelanlagen waren erste Klagen laut geworden. Im Bereich des Berufsschulzentrums an der Kreuzung Hausener Straße/Heerstraße kann man plötzlich nicht mehr "ampelfrei" rechts abbiegen, an vielen Stellen – zum Beispiel am "Pflug" an der Steig oder an der alten AOK/Polizei – bilden sich zu Stoßzeiten lange Rückstaus. Die Grünphasen sind deutlich kürzer als bislang. Seit der Wiederaufnahme des "Normalbetriebs" an den Schulen hat sich die Problematik noch verstärkt.

Stau in der Heerstraße

Im Gemeinderat am Mittwoch kam das Thema auf den Tisch. "Bei der Verkehrsführung muss sich was tun", forderte CDU-Stadtrat Hans-Peter Alf. In der Heerstraße am Schulzentrum laufe der Verkehr ohnehin schon nicht, jetzt frage er sich, warum zusätzlich zur Fußgängerampel auch noch gleich zwei Querungshilfen nötig sind. "Um 15.45 Uhr staut sich der Verkehr teilweise bis hinunter zum Breucha-Gelände", berichtete er aus eigener leidvoller Erfahrung. Durch die Autos könnten auch die Busse am Busbahnhof nicht richtig aus- und einfahren.

Stadt will nachsteuern

Bürgermeister Christian Ruf räumte ein, dass auch er "Nachsteuerungsbedarf" sehe. Allerdings wolle man erst abwarten, bis diverse Baustellen fertig sind und dann die normalen Verkehrsströme wieder fließen. So sollen die Tannstraße und die Lehrstraße ab Freitag wieder freigegeben werden. Auch die Umleitung in Göllsdorf sorge noch für Ausweichverkehr.

Dass Alf den Sinn der beiden Querungshilfen in der Heerstraße anzweifelt, wunderte ihn. "Das kann ich nicht nachvollziehen. Wir tun gut daran, hier den sicheren Weg zu gehen", so Ruf. Es gebe nun einmal zwei Stellen, an denen Schüler die Straße queren. Es gebe durchaus Rückmeldungen von Eltern, die dort große Gefahren sehen.

Peter Schellenberg (FWV) wollte wissen, wie weit das Mobilitätskonzept denn nun ist, ob aktuelle Zahlen der Verkehrszählung vorliegen und wie es mit dem Freie-Wähler-Antrag zur Umgestaltung des Friedrichsplatzes aussieht. Bürgermeister Ruf versicherte, dass die Verwaltung dem Gemeinderat bis Dezember noch das Thema Parkleitsystem und "Radthemen" vorlege. Auch Erhebungen zur Verkehrszählung soll es geben.

Zahlen zum Blitzer

Konkrete Zahlen forderte auch FWV-Stadtrat Hermann Breucha, und zwar zum neuen Blitzer-Anhänger. Er bat die Verwaltung um eine Aufstellung der bisherigen verhängten Bußgelder und darüber, an welchen Standorten der Blitzer bislang eingesetzt wurde. Man werde "gerne berichten", so Oberbürgermeister Ralf Broß.

Wann der Ampel-Ärger in Rottweil nun tatsächlich behoben wird, blieb in der Sitzung offen. In der Heerstraße und an anderen neuralgischen Stellen ist vorerst weiter Geduld gefragt.