Cornelia Haberstroh ist seit 22 Jahren im Team von Antenne 1 Neckarburg. Foto: Schwarzwälder Bote

30 Jahre Radio: Die Mitarbeiterinnen Brigitte Schiele und Cornelia Haberstroh erinnern sich an früher

Magnetband, CDs und Schallplatten – Früher war noch alles analog: Brigitte Schiele und Cornelia Haberstroh erzählen von der Entstehungsgeschichte des Radiosenders Antenne 1 Neckarburg Rock & Pop – und erinnern sich an die Unterschiede zwischen damals und heute.

Rottweil. Erst seit fünf Jahren hat der Radiosender Antenne 1 Neckarburg Rock & Pop seinen Sitz in Rottweil. Die ersten 25 Jahre wurden die Sendungen aus Mariazell bei Eschbronn produziert, damals noch unter dem Namen Radio Neckarburg.

Brigitte Schiele und Cornelia Haberstroh sind bei dem Sender zuständig für die Organisation und Verwaltung – und sie begleiten den Sender schon fast seit seiner Entstehung. Schiele ist am längsten dabei: 2020 feierte sie ihr 25-jähriges Jubiläum beim Sender, Haberstroh ist drei Jahre nach ihr dazugestoßen.

Texte auf Magnetband

Seit dem Umzug aus dem dreistöckigen Wohnhaus, aus dem die Sendungen früher produziert wurden, ins neue Studio im Herzen der Rottweiler Innenstadt, gleich neben dem Schwarzen Tor, hat sich einiges verändert.

Früher habe Haberstroh mit dem Radio nicht viel am Hut gehabt, erzählt diese. Durch Bekannte sei sie dann aber, ebenso wie Schiele, zu dem Sender gekommen. Eigentlich ist die gelernte Industriekauffrau für die Verwaltung und Organisation des Senders zuständig, im Laufe der Jahre habe sie dann aber auch öfter mal die Möglichkeit gehabt, Werbespots zu testen und einzusprechen.

Früher wurden alle regionalen Werbespots nämlich noch selbst gedreht. Der Schwerpunkt lag dabei auf Lokalwerbung, mit der sich der Sender ausschließlich finanzierte. Auf Magnetband wurden die einzelnen, mit den Kunden vereinbarten Werbetexte eingesprochen, im Hintergrund wurden dann Geräusche oder Musik von CDs abgespielt, erinnern sich die beiden langjährigen Mitarbeiter.

Egal ob "Der gute Morgen," "Rock im Job" oder die "Roadshow" – heute gibt es zu jeder Uhrzeit eine Sendung im Radio. Das war nicht immer so. "In den Anfangszeiten wurde nur zwischen 16 und 21 Uhr live gesendet", erzählt Schiele. Das Rahmenprogramm um diese Sendezeit herum sei zugeliefert worden. Erst nach ein paar Jahren sendete der Sender das Vollprogramm selbst.

Viele Raritäten

"Bis 2015 hatten wir nur einen Rechner, der auf E-Mails zugreifen konnte", erzählt Schiele lachend. Und dieser sei nur benutzbar gewesen, wenn gerade keine Sendung aufgezeichnet wurde.

Dies ist heutzutage natürlich völlig unvorstellbar. Doch was heute ganz selbstverständlich durch den E-Mail-Verkehr geklärt wird, wurde damals per Fax oder auf dem Postweg kommuniziert. Die vermutlich größte Veränderung im Laufe der Jahre sei die Digitalisierung der Musik gewesen. "Damals war alles noch viel handwerklicher", erinnert sich Schiele. Die Tonträger wurden damals noch alle einzeln und per Hand eingelegt – Wortbeiträge wurden auf CDs aufgezeichnet. "Heute funktioniert das alles auf Knopfdruck." Doch der riesige Plattenbunker im Keller von damals habe auch seine Vorteile gehabt: "Wir hatten sehr viele Raritäten", schwärmt die lange Mitarbeiterin.

Doch selbst nach den vielen Jahren und einigen Veränderungen mache ihnen die Arbeit beim Sender nach wie vor sehr viel Spaß. "Wir sind ein tolles Team", schwärmen die beiden.

n Klaus Winter, Programmleiter: "Radio war schon immer mein Hobby, schon als Kind wollte ich später einmal zum Radio. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Im regionalen Radio ist man noch näher am Hörer dran – und bekommt trotzdem auch von allen weltweiten Themen mit."

n Thomas Krebs, Nachrichtenredakteur, seit zweieinhalb Jahren dabei: "Meine Motivation zum Lokalradio zu gehen war, dass man hier viel direkter mit den Hörern in Kontakt kommt. Außerdem ist Rottweil eine tolle Stadt."

n Debora Wirth, Moderatorin, seit fast drei Jahren dabei: "Das Radio ist die perfekte Kombination aus Journalismus und Entertainment. Es gibt nicht nur tolle Musik, sondern auch spannende regionale Nachrichten."

n Nina Reischuck, Volontärin Redaktion/Moderation, seit zwei Jahren dabei: "Antenne 1 Neckarburg ist sehr regional und lebendig. Jeden Tag erfährt man etwas Neues und man lernt täglich dazu."

n Christian Steinbach, seit Anfang Oktober Volontär: "Antenne 1 Neckarburg ist ein regionales Radio mit großer Themenvielfalt. Ich wurde als Volontär sehr schnell ins Team eingegliedert und darf viele Aufgaben übernehmen."

n Brigitte Schiele, zuständig für Organisation und Verwaltung, seit 25 Jahren beim Radio: "Ich selbst höre Radio privat, meistens während der Hausarbeit. Die regionalen Nachrichten interessieren mich am meisten."

n Cornelia Haberstroh, zuständig für Organisation und Verwaltung, seit 22 Jahren im Team: "Daheim läuft bei mir immer das Radio, manchmal aktiver und manchmal nur im Hintergrund. Die beschwingende Musik und die Informationen aus der Region sind für mich sehr wichtig."

n Lisa Liebsch, Praktikantin seit Anfang Oktober: "Ich hatte schon immer Interesse an Journalismus. Jeder Tag ist spannend und man bekommt Einblicke in viele Bereiche, die man sonst nicht bekommen würde. Ich möchte unbedingt beim Radio bleiben."