Halten die Genossenschaftsidee hoch (von links): Volksbank-Prokurist Markus Eitel, Aufsichtsratsvorsitzender Christian Ruf und Vorstandsmitglied Gislinde Sachsenmaier Foto: Schulz Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Volksbank präsentiert am Dienstag Zahlen / Dividende von drei Prozent vorgesehen

Zwischen digitalen Angeboten und der von Hand auszufüllenden Überweisung, zwischen neuer und alter Welt bewegt sich die Volksbank Rottweil. Und das überaus erfolgreich, wie die neuesten Zahlen belegen.

Kreis Rottweil. Es ist hilfreich, wenn man Zahlen sprechen lassen kann. In diesem Fall ist es das Betriebsergebnis vor Steuern, sind es 13,7 Millionen und damit eine Million mehr als im Vorjahr, auf die der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Ruf, Vorstandsmitglied Gislinde Sachsenmaier und Prokurist Markus Eitel im Gespräch mit unserer Zeitung verweisen. "Ein richtig gutes Ergebnis", betonen sie.

Wie gut es ist, zeigt sich im Vergleich mit der Branche. Die Reingewinnspanne bei der Volksbank in Rottweil beträgt 1,54 Prozent, im Landesdurchschnitt sind es 0,88 Prozent. Das heißt: Wenn etwas mehr als die Hälfte des Jahres vorbei ist, könnte die Bank in Rottweil ihre Tätigkeit einstellen. Sie wäre dann immer noch so erfolgreich wie der Rest in Baden-Württemberg.

Ein weiteres Plus ist die Eigenkapitalausstattung. Sie wurde weiter gestärkt und liegt nun bei 128,7 Millionen Euro. Im Vergleich zur Bilanzsumme, die auf knapp 900 Millionen Euro gesteigert werden konnte, sind dies 14,3 Prozent. Erneut ein Spitzenwert, zieht man den Landesdurchschnitt heran. Dieser beträgt 11,7 Prozent. Freilich werden damit die gesetzlichen Mindestanforderungen (rund 10,5 Prozent) weit übertroffen. Das wirkt sich erneut auf das brancheninterne Rating aus, es liegt weiterhin bei A++, eine Bestnote. Damit zähle man sich zu den besten fünf Prozent der 915 Raiffeisenbanken in Deutschland, so Prokurist Eitel.

Ob die Erfolgsstory so fortgeführt werden kann, daran zweifeln auch die Banker. Effekte aus Strukturierungsprozessen sind irgendwann einmal ausgereizt. Das große Problem ist die geringe Zinnspanne aufgrund der seit Jahren andauernden niedrigen Zinsphase. Zinsüberschüsse werden immer weniger. Die Bank muss sich nach anderen Ertragsfeldern umsehen.

Und dann gibt es tatsächlich Bereiche, in den die Bank wieder besser werden will. Etwa bei den Firmenkrediten. Diese waren rückläufig im Jahr 2017. In diesem Jahr, so Sachsenmaier, sieht es indes schon wieder besser aus. Stark ist man weiterhin im Privatkundenbereich. Die Wohnungsbaufinanzierung ist weiterhin ein starker Geschäftszweig. Die Bank selbst sieht sich den Menschen in der Region verpflichtet. Sie verweist auf einen Aufsichtsratsbeschluss, laut dem bis ins Jahr 2020 keine Filialen geschlossen werden. Nachgedacht werden müsse über die Öffnungszeiten, sagt Vorstandsmitglied Sachsenmaier. Immer mehr Kunden, auch ältere, würden Bankgeschäfte online abwickeln, die Frequenz am Schalter habe stark nachgelassen.

Änderungen gibt es im Aufsichtsrat. Auf der Vertreterversammlung am Dienstag in der Stadthalle in Rottweil werden Heiner Storz und Hermann Breucha verabschiedet. Für das Gremium vorgeschlagen wird Marc-Peter Kossendey. Das Gremium soll von zwölf auf neun Mitglieder verkleinert werden. Empfohlen wird zudem, eine Dividende von drei Prozent auszuschütten.