Momentan darf auf diesem Abschnitt am Hochwald noch überholt werden. Das Überholverbot wird nun um 150 Meter in Richtung Dunningen ausgeweitet. Foto: Otto

Nach Verkehrsschau an Unfallschwerpunkt moderate Maßnahmen. Polizei kündigt Handykontrollen an.

Kreis Rottweil - Der richtig große Wurf ist es nicht: Nach der Verkehrsschau an der unfallträchtigen Strecke Zimmern – Dunningen auf der B  462 steht das Ergebnis nun fest: Das bestehende Überholverbot am Hochwald wird ausgeweitet, es soll mehr Handy-Kontrollen und neue Warnbanner geben.

Das teilt die Untere Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt am Freitag auf unsere Anfrage mit. Tests sollen außerdem zeigen, ob auf der Strecke auch eine modifizierte Markierung mit Warneffekt – durch entsprechende Reifengeräusche und Gerüttel – etwas bringen könnte. Denn: Die Verkehrsschaukommission kam bei der Unfallauswertung zu dem Schluss, dass in den meisten Fällen Unachtsamkeit beziehungsweise Ablenkung die Ursache war. Weil es sich nicht vermehrt um geschwindigkeits- beziehungsweise überholbedingte Unfälle handelt, "hätten Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überholverbote den größten Teil der Unfälle nicht verhindern können", heißt es.

Dennoch soll nun zumindest das bestehende Überholverbot am Hochwald, aus Fahrtrichtung Dunningen gesehen, um 150 Meter vorgezogen werden. Das heißt, die Überholverbotsschilder, die derzeit am Beginn der 70er-Zone direkt am Hochwald stehen, werden um rund 150 Meter entlang der langen Geraden in Richtung Dunningen/Schramberg versetzt. Ein weiteres Überholverbot – ausgewiesen mittels durchgezogener Linie – besteht nur noch auf einem Abschnitt zwischen Dunningen-West und Dunningen-Mitte. Auf dem Rest der Strecke darf damit weiterhin überholt werden.

Nach den vielen schweren Unfällen mit Todesopfern und unserer Berichterstattung – auch im Hinblick auf die zahlreichen riskanten Überholmanöver dort – hatte die Verkehrsschaukommission Ende Juli den elf Kilometer langen Abschnitt der B 462 zwischen der Autobahnauffahrt Zimmern und der Abfahrt Dunningen-West genau in Augenschein genommen. Mit dabei waren Vertreter des Straßenbaulastträgers, der Straßenmeistereien, der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde.

Große Banner sollen auf die Gefahren der Ablenkung hinweisen

Weil das Thema Ablenkung auf der breit ausgebauten Strecke vorherrschend scheint, hat die Polizei verstärkte Handykontrollen angekündigt.

Die Tendenz, die sich auf der Strecke als Problem erweist, könne auch bei Untersuchungen in verschiedenen Ländern festgestellt werden, sagt die Behörde: Die verschiedensten Arten der Ablenkung, sei es durch das Bedienen eines Navigationsgerätes oder des Smartphones, durch Telefonate oder durch Essen oder Trinken, werden "als zunehmende und oft unterschätzte Gefahr" gesehen. Dieser Gefahr versucht man insbesondere durch verstärkte Öffentlichkeitskampagnen zu begegnen.

"Auf dem konkreten Streckenabschnitt der B 462 soll auf diese Gefahr der Ablenkung durch eingängige Inhalte auf Bannern an Brücken über die B 462 sowie auf den vorhandenen Tafeln der Kreisverkehrswacht hingewiesen werden", teilt die Straßenverkehrsbehörde mit.

Ob die Autofahrer nun durch die angekündigten Maßnahmen ihre Verhaltensweisen ändern und es künftig nicht mehr wie im Wilden Westen auf der Strecke zugeht, wird sich zeigen.