Vorstandsmitglieder und neue Aufsichtsräte freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit (von links): Henry Rauner, Michael Hellerling, Klaus Kitzlinger, Monika Hugger, Beate Beck-Kolczynski, Michael Blocher, Berthold Brandecker, Werner Schlotter und Gislinde Sachsenmaier Foto: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreterversammlung: Volksbank Rottweil sieht sich für Zukunft gerüstet / Vier Prozent Dividende freut Mitglieder

Von Tatsiana Zelenjuk

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sieht sich die Volksbank Rottweil gut aufgestellt, wie bei der Vertreterversammlung am Dienstag anhand der Zahlen zur Geschäftssituation betont wurde.

Kreis Rottweil. Die Bank habe sich 2015 behaupten und weiter gut positionieren können, auch wenn das niedrige Zinsniveau und die zunehmenden regulatorischen Auflagen erfolgreiches Wirtschaften erschwert hätten, informierte Henry Rauner, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Rottweil. Neue Herausforderungen brächten auch die Digitalisierung und das veränderte Kundenverhalten mit sich.

Das "bunte und recht turbulente" vergangene Jahr ließ Rauner Revue passieren mit Themen wie autonomes Fahren, Energiewende, Flüchtlingskrise, Mindestlohn und Klimaschutz. Anhand von Infografiken wurde aufgezeigt, dass Baden-Württemberg in vielen Bereichen deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt und das Tempo vorgibt: guter Kaufkraftindex, niedrige Arbeitslosigkeit.

Auch die Volksbank kann gute Ergebnisse vorweisen: Die Bilanzsumme belief sich zum 31. Dezember auf 805 Millionen Euro, das betreute Kundenvolumen auf 1,5 Milliarden Euro. "Mehr als 42 000 Kunden werden in 15 Geschäftsstellen kompetent und umfassend betreut", betonte Rauner. 2015 ist die Zahl der Mitglieder angewachsen, Zins- und Provisionsüberschüsse konnten stabil gehalten werden, die Eigenkapitalausstattung wurde weiter gestärkt.

Mitglieder dürfen sich auf eine Dividende von vier Prozent freuen

Auch stille Reserven habe die Volksbank angelegt: Vorweggenommene Abschreibungen in Höhe von 5,3 Millionen Euro sollen für eine Ertragsstabilisierung in den kommenden Jahren sorgen. Mit Zuwendungen in Höhe von 100 351 Euro wurden soziale Projekte im Verbreitungsgebiet unterstützt. 117 Millionen Euro habe die Bank an Krediten zugesagt. Rauners Fazit: "Gutes Ergebnis, Genossenschaftsauftrag erfüllt. Die Mitglieder dürfen sich auf eine gute Dividende von vier Prozent freuen – als Dank für die Treue."

Rauner machte auch deutlich: Bei der künftigen Entwicklung der Volksbank dürfe das Streben nach einer Fusion nicht das Maß aller Dinge sein. Der Fokus liege auf einem organischen Wachstum mit der bekannt guten genossenschaftlichen Beratungsqualität. Die Wahlen zum Aufsichtsrat gingen in der Vertreterversammlung reibungslos über die Bühne. Klaus Berggötz, Ulrich Niemeyer und Robert Trautwein wurden aufgrund des Erreichens der Altersgrenze für Aufsichtsräte verabschiedet.

Zum Abschluss: "Aufeinander hören – miteinander handeln"

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Berthold Brandecker, bedankte sich für ihr langjähriges Engagement und dafür, dass sie die Volksbank mitgestaltet und mit ihrem Fachwissen unterstützt haben. Werner Schlotter wurde als Aufsichtsrat wiedergewählt. Neu gewählt wurden Beate Beck-Kolczynski, Michael Blocher, Monika Hugger und Klaus Kitzlinger.

Nach dem offiziellen Teil ging es mit einem spannenden Vortrag weiter. Christian Gansch aus Österreich – Musiker, Spitzendirigent, Produzent und vierfacher Grammy-Preisträger – referierte mit Charme, Humor und klassischer Musik zum Thema "Aufeinander hören – miteinander handeln". Dank seiner Erfahrungen im Spannungsfeld von Kunst und Wirtschaft hatte er viel zu erzählen. Authentisch und frisch. Die Zuhörer waren begeistert.