Der Rohbau des neuen Seniorenheims Waldheim im Pappelweg steht. Zum großen Richtfest fanden sich viele Beteiligte ein.
Baiersbronn - Claus Schwab von der Firma Holzbau Zinser hatte einen flotten Richtspruch in Form eines Reims vorbereitet. Gemeinsam mit seinem Zimmermannsteam setzte er den mit Halstüchern geschmückten Richtbaum auf den Dachfirst.
Pfarrbeauftragter Dominik Weiß von der katholischen Kirchengemeinde sprach ein Gebet und den Segen für den Neubau. "Wir freuen uns auf die vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten, die sich mit dem katholischen Kindergarten, unserer Kirchengemeinde und dem neuen Seniorenheim in unmittelbarer Nähe ergeben." Für die Bauherren Heiko Mückstein und Uwe Nübel von der Firma APH Immobilien GmbH & Co. KG sprach Nübel die Grußworte. "Wir sind dankbar, dass der Rohbau so gut und unfallfrei verlaufen ist. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben", sagte Nübel. Der Untergrund sei schwierig gewesen, machte Nübel deutlich. Er sprach ein großes Lob an die Bauunternehmung Nübel aus. Sein Bruder und sein Team hätten hervorragende Arbeit geleistet.
Standort in Ortsnähe
Bürgermeister Michael Ruf nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung des Neubauprojekts für Baiersbronn herauszustellen. "Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen dieses Meilensteins. Wir leben in sehr turbulenten Zeiten. Mit dieser Dynamik heißt es umzugehen", so Ruf. Die Entscheidung über den Standort sei keine einfache gewesen. Ihn direkt in der Ortsnähe zu wählen, sei aber richtig gewesen. "Es gehört auch mal dazu, etwas zu verkaufen, um den Weg für etwas Neues zu ebnen. Ich danke besonders den früheren Eigentümern des Grundstücks für ihre Bereitschaft, es zu veräußern", sagte Ruf. Nur so könne sich ein Ort auch weiterentwickeln. Ruf dankte auch den Anliegern für ihre Geduld während der Rohbauphase und sprach von einem wichtigen Baustein für die Betreuung der älteren Menschen in der Gemeinde. Eine immer älter werdende Gesellschaft brauche auch Pflegeplätze und Einrichtungen. "Wir sind sehr froh, dass ein sehr guter Betrieb nun hier erweitern kann."
In dem neuen Heim entstehen 75 Plätze in Einzelzimmern, inklusive einer Wohngruppe für Menschen mit Demenz. Der Umzug ist für das Frühjahr 2023 geplant.
Heimleiter Uwe Raible sprach von einem emotionalen Tag für seine Familie und die Mitarbeiter. "Für uns ist dieser Neubau die Zukunft. Eine Erweiterung des Waldheims in Tonbach wäre nicht möglich gewesen", stellte Raible fest. Durch die neue Landesheimbauverordnung sei der Fortbestand der bisherigen Immobilie als Pflegeheim ausgeschlossen gewesen. Nun bedeute der Neubau eine wirtschaftliche und solide Zukunft.
Schlaflose Nächte
"Wir hatten viele schlaflose Nächte. Der Wunsch aus der Bevölkerung war da, ein Pflegeheim im Mutterort zu haben. Und wir haben gesagt, wir machen das", so Raible. Sein Dank ging an alle Beteiligten und die Nachbarn, die nun wohl "das Schlimmste überstanden" hätten. Er freue sich für die künftigen Bewohner unter anderem über die zentrale Lage. Dafür, dass die Bewohner sich wohlfühlen, werde das Team alles tun. Der Geist des alten Waldheims solle mit an den neuen Standort wechseln. Mit Herzblut wolle man weiterhin für die Bewohner da sein. In gemütlicher Runde klang das Richtfest aus.