Diakon Oswald Armbruster (von links), Kaplan Georg Henn sowie die Pfarrer Mike Spitschu und Hannes Rümele zelebrierten den Abschiedsgottesdienst. Foto: Ziechaus

In hoffnungsvoll sattem Grasgrün ihrer Priester verabschiedete die katholische Gemeinde der Seelsorgeeinheit Schiltach/Schenkenzell ihren Kaplan Georg Henn.

Mit einem langen Verabschiedungsgottesdienst feierte die Gemeinde in Schiltach – nach einer in ewigen Zeitläuften verwurzelten Glaubensvorstellung kurzen Amtszeit von drei Jahren – den Abschied für Kaplan Georg Henn.

Als Kurpfälzer „aus dem Flachland“ habe er die Menschen auf den Höhen des Schwarzwalds „ins Herz geschlossen“, summierte der Kaplan seine Erfahrungen. Aber er freue sich auch auf seine nächste Station im Hochschwarzwald.

Auch frustrierende Erfahrungen

Die Kirchengemeinde in Schiltach sei für ihn ein stückweit zur Familie geworden, auch mit Freud und Leid und mit Freundschaften. In gemeinsamem Austausch konnte er vieles ausprobieren, manchmal auch mit frustrierenden Erfahrungen. Er habe sich von seinem Glauben leiten lassen und habe dabei auch mit der Jugend zum Weltjugendtag eine schöne Zeit erlebt.

Allerdings seien manche Kontakte sehr sporadisch geblieben, aber dabei werde man nie ganz fertig, und Anregungen zu Kirche und Glauben könnten immer eine Zukunft haben. Die Kirche sei kein Kreuzfahrtschiff mit Vergnügungen, sondern eher ein Rettungsboot. Der Auftrag der Kirche sei es, Zugänge offen zu halten und sie müsse dazu einladen, nicht mit der Sparflamme zufrieden zu sein. Das habe er auch bei einem seiner kürzlichen Besuche erfahren, als er mit der 102-jährigen Martha in Wittichen gesprochen habe.

Vieles angestoßen und bewegt

Langen Beifall aus den vollen Reihen gab es für Georg Henn zu seinem Abschied aus der Gemeinde, den auch Kirchengemeinderat Jens Koch gerne bekräftigte. Auf seine unkonventionelle Art habe Georg Henn in den drei Seelsorgeeinheiten vieles angestoßen und bewegt, Begegnungen ermöglicht.

Das bestätigte auch Willi Intraschak für die Gemeinde Schenkenzell. Viele Berührungspunkte gab es in der geistlichen Gemeinschaft mit der evangelischen Kirche, betonte Pfarrer Markus Luy.

Der Kirchenchor von Susanne Mogler verabschiedete den Kaplan mit dem Wunsch auf göttlichen Schutz „bis wir uns wiedersehen“.