Von den Oberligen abwärts hat es sich im Jahr 2021 ausgekickt. Foto: Kara

Es war am Freitagabend gegen 18 Uhr als der Handballverband Württemberg (HVW), der Badische Handballverband (BHV) und der Südbadische Handballverband (SHV) alle für das kommende Wochenende geplanten Spiele von der Baden-Württemberg-Oberliga bis hinab in die Kreisklassen abgesetzt haben.

Der Grund ist die neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg – Knackpunkt ist die darin ausgeweitete 2G+-Regelung. Wurde vor Wochenfrist bei Sportveranstaltungen lediglich von den Zuschauern gefordert, dass sie gegen Corona geimpft oder von Corona genesen sind und zusätzlich einen negativen Schnelltest vorlegen, gilt das nun auch für Spieler, Trainer und alle anderen an einem Spiel beteiligten Offiziellen.

2G+ für alle Beteiligten als Knackpunkt

Wieder einmal bekommen die Sportvereine in Baden-Württemberg eine neue Corona-Verordnung der Landesregierung kurzfristig und ohne eine Übergangsfrist um die Ohren geknallt. Die wurde am Freitagabend veröffentlich und erlangt bereits am heutigen Samstag ihre Gültigkeit. Der HVW, der bereits am Mittwoch sämtliche Spiele der E- und F-Jugend-Teams bis zum Jahresende aussetzte, nahm das mit den beiden badischen Partnerverbänden zum Anlass für dieses Wochenende die Notbremse zu ziehen. "Aufgrund der Kurzfristigkeit der Notverkündung durch die Landesregierung und der damit verbundenen 2G+-Regel, nicht nur für Zuschauer sondern auch für alle beteiligten Sportler, Trainer, Schiedsrichter etc., sehen sich die drei Handballverbände in Baden-Württemberg dazu gezwungen, kurzfristig den Spielbetrieb am Wochenende 4./5. Dezember in den drei Verbänden, ihren Bezirken und der Baden-Württemberg-Oberliga abzusetzen. Wir werden im Laufe der nächster Woche unsere Vereine mit ausführlichen Informationen versorgen und bitten um Verständnis für diese Entscheidung", teilt der HVW auf seiner Internet-Präsenz mit.

Damit entlasten die Verbände ihre Vereine, geben ihnen die Möglichkeit, sich auf die Neu-Regelungen einzustellen und entsprechende Vorkehrungen für den darauf folgenden Spieltag zu treffen.

Am 11. /12. Dezember soll’s weitergehen

Der für den Samstag mit Begegnungen der ersten Männer-Mannschaft in der Baden-Württemberg-Oberliga und des ersten Frauen-Teams in der Württembergliga geplante Heimspieltag des TV Weilstetten in der Balinger Längenfeldhalle hätte wohl auch unter den neuen Regeln stattfinden können. Dafür hatte Isabell Beutter, Hygiene-Beauftragte bei den "Lochenfüchsen", gesorgt. "Von 16 bis 18 Uhr habe ich den Spieltag organisiert und versucht, ein kleines ›Testzentrum‹ im Gymnastikraum der Halle auf die Beine zu stellen. Dort hätte sich jeder, der vorher nicht die Möglichkeit hatte, testen lassen können. Aber dann kam die Absage vom Verband", sagt Beutter. Sie sei es inzwischen schon gewohnt, "dass wir innerhalb von 24 Stunden alles zu stemmen haben." Umsonst waren ihre Mühen nicht, denn am Wochenende 11./12. Dezember sollen die Handballer wieder um Punkte kämpfen – das Konzept beim TV Weilstetten steht dann schon.

Fußballverbände ziehen die Notbremse

Die Fußballverbände in Baden und Württemberg haben gestern entschieden, sämtliche bis zum Jahresende geplanten Verbandsspiele ins Jahr 2022 zu verlegen. "Wir halten einen Spielbetrieb unter diesen Bedingungen für nicht mehr zumutbar. Unsere Vereine haben all die Regelungen in den vergangenen Wochen mit viel Engagement und Disziplin umgesetzt. Über Nacht Tests für das ganze Team zu organisieren, das können wir von niemandem verlangen", begründet WFV-Präsident Matthias Schöck die Entscheidung. Diese dürfte die Kicker im Bezirk Zollern nur bedingt interessieren. Sie machten schon vor Wochenfrist von der damals vom WFV geschaffenen Möglichkeit, Spiele ins kommende Jahr zu verlegen.

Lediglich der SV Heinstetten hätte in der Landesliga Staffel IV am Samstag ein Nachholspiel beim SV Dettingen/Iller bestreiten sollen. Doch diese Reise können sich Trainer Oliver Hack und seine Mannschaft nun sparen.