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An der Stuttgarter Einkaufsmeile Königstraße ist es ausgerechnet am publikumsstarken Samstag vor dem vierten Advent zu Randale gekommen. 14 Schaufenster gingen zu Bruch. Der Schaden geht in die Zehntausende.

Stuttgart - An der Stuttgarter Einkaufsmeile Königstraße ist es ausgerechnet am publikumsstarken Samstag vor dem vierten Advent zu Randale gekommen. 14 Schaufenster gingen zu Bruch. Der Schaden geht in die Zehntausende.

Eine Demonstration im Weihnachtseinkaufstrubel – muss das sein?

Wenn an diesem Montag die vier letzten Einkaufstage vor dem Weihnachtsfest beginnen, werden ein Schaufenster an der Königstraße und weitere Fenster in der Theaterpassage Richtung Opernhaus mit Spanplatten verschlossen sein. Unbekannte hatten die Scheiben am Samstag zu Bruch gehen lassen – zum Schrecken vieler Weihnachtseinkäufer. Die Täter flüchteten.

Die Zerstörung ereignete sich nach einer Kurden-Demonstration, die gegen 16.45 Uhr aufgelöst worden war. Ob die Schaufenster von abrückenden Demonstranten zerstört wurden, war bis Sonntagabend nicht bewiesen. Doch schon während der Protestaktion war die Stimmung in Teilen der Innenstadt sehr aufgeheizt gewesen.

Vor allem von Jugendlichen unter den etwa 500 Demo-Teilnehmern wurden die 250 eingesetzten Polizeibeamten mit Böllern, Steinen und Stahlkugeln attackiert. Die Polizei drängte darauf, dass Symbole der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK beseitigt wurden und dass vermummte Demonstranten ihre Palästinensertücher ablegten. Am Kernerplatz machten Beamte massiv von Schlagstöcken und Pfefferspray Gebrauch. Eine größere Gruppe "von mutmaßlich gewaltbereiten Demonstranten" habe sie stark bedrängt, erklärte die Polizei.

Nach Auflösung der Demonstration beschädigten abziehende Teilnehmer sieben Autos. Später dann gingen in der Theaterpassage die Schaufensterscheiben zu Bruch.

Mehr als 50 Personen wurden bei der Demonstration vorübergehend festgehalten. Elf müssen mit Anzeigen rechnen. Gegen einen 17-Jährigen mit deutschem Pass, der Steine gegen Polizisten geworfen haben soll, ist ein Haftbefehl ergangen.