Interesse geweckt: Ein Besucher informiert sich über den Green Innovation Park. Foto: Steinmetz

Das mit Erdreich aufgefüllte Gelände ist topfeben. Die Straßen sind fertig, einige Bäume sind ebenfalls schon gepflanzt worden.

Sulz/Vöhringen - Die Öffentlichkeit ist lange im Unklaren gehalten worden, was auf dem Gebiet der alten Ziegelei, Teil des interkommunalen Gewerbegebiets "InPark A 81" Sulz/Vöhringen, geplant ist. Das Familienunternehmen Sülzle stellte am Samstag ihr Projekt im nun voll erschlossenen Green Innovation Park (GIP) erstmals den Bürgern vor.

Die Erschließung war nicht einfach, da für einen ökologischen Ausgleich gesorgt werden musste. "Auch wir hatten Eidechsen. Es war eine große Herausforderung", sagte Heinrich Sülzle bei der Präsentation.

alte Ziegelei war zuletzt eine Industriebrache

Die alte Ziegelei, zuletzt eine Industriebrache, ist seit rund 40 Jahren im Familienbesitz der Sülzles. Dass es mit der Erschließung länger gedauert hat, sei kein Nachteil. "Wir sind in einer Zeit der Veränderung. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Green Innovation Park", betonte Heinrich Sülzle. Auf diesem Innovationscampus sollen sich aus der Region und dem Ausland Firmen ansiedeln, die sich mit nachhaltigen Lösungen für die Zukunft beschäftigen (wir berichteten). Neben der Politik stünden auch Unternehmer in der Verantwortung, dass die Kinder und Kindeskinder noch in einer "wunderbaren Welt" leben könnten, betonte Sülzle. Darin sieht er einen tieferen Sinn für den Campus, der in zwei Abschnitten von vorne am Kreisverkehr nach hinten bebaut wird.

Die Sülzle Gruppe mit ihren 1000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 500 Millionen Euro hat ihre Standorte in ganz Deutschland verteilt. Hauptsitz ist in Rosenfeld, Sülzle Kopf und Sülzle Nutzeisen sind in Bergfelden und beschäftigen hier rund 200 Mitarbeiter. Warum der Green Innovation Park nicht in der Nähe einer Metropole gebaut wird? Heinrich Sülzle: Zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald habe man eine tolle Natur und eine innovative Region. Damit sei der Park an der richtigen Stelle. Er könnte sich vorstellen, dass aus dem Innovationscampus in zehn Jahren ein Weltmarktführer hervorgeht.

Nicht zuletzt geht es dem Unternehmen um Zusammenarbeit bei der Suche nach technologischen Lösungen für Zukunftsprobleme. So hat Sülzle für die Realisierung des Parks Partner mit ins Boot geholt. Auch der Kontakt mit Hochschulen und Universitäten werde gesucht.

Noch im kommenden Jahr soll es einen Spatenstich geben, kündigte Sülzle an. Ziel ist, dass spätestens 2024 "die Lichter im Green Innovation Park angehen". Die ersten ansiedlungswilligen Firmen stehen fest. Eine davon ist Sülzle Kopf SynGas, die noch ihren Sitz in Tübingen hat. Sie ist auf den Bau von Klärschlammvergasungsanlagen spezialisiert. Ein weiteres innovatives Unternehmen ist die Firma Arcus mit Sitz in Ludwigsburg. Mit ihrer Technologie werden Kunststoffe recycelt, die sonst verbrannt werden.

Präsentation vor zahlreichen Interessierten

Bei schönstem Wetter fand auf dem Campus die Präsentation vor zahlreichen Interessierten statt. "Die Sonne strahlt zurecht über dem InPark A 81", stellte der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber, Vorsitzender des Zweckverbands interkommunales Gewerbegebiet, fest. Hieber zollte der Familie Sülzle seinen Respekt dafür, das Vorhaben selbst in die Hand genommen zu haben. Er ist überzeugt, dass der Innovationscampus ein Anziehungspunkt für ganz Baden-Württemberg wird. Von der L 409 her habe der Zweckverband die Erschießungsachse geschaffen. Zudem sei an den GIP ein Grundstück für die geplante Energiezentrale verkauft worden. Er freue sich, wenn die Partnerschaft zu Sulz und Vöhringen sowie zum Zweckverband weiter vertieft werde und es Synergieeffekte gebe.

"Wir sind froh, Sülzle als Partner gewonnen zu haben", unterstrich der Vöhringer Bürgermeister Stefan Hammer. Das Gelände der alte Ziegelei, auf der der Campus liegt, befindet sich auf Vöhringer Gemarkung. Er sprach von einem "Leuchtturmprojekt, das in unsere gesellschaftliche Zukunft weist". Etwas Vergleichbares sei ihm nicht bekannt. Hammer sicherte Sülzle seine Unterstützung zu, wenn auf dem Campus eine Kindertagesstätte für die Beschäftigten eingerichtet werde.