Das Marienstift hat auch keine Plätze frei (Archivfoto). Foto: Biermayer

Nach Monakam schließt zum September auch das Ganztagesangebot des Kindergarten in Möttlingen. Begründung: Personalmangel. Das Marienstift in der Kernstadt kann die Not nicht lindern.

Den Bad Liebenzeller Schul-, Kultur- und Sozialausschuss beschäftigt die Planung für das nächste Kindergartenjahr. Probleme macht vor allem fehlendes Personal. Valentina Moser aus der Verwaltung hatte aber auch eine erfreuliche Nachricht parat: 51 Kinder würden bei Tagesmüttern betreut.

„Das ist viel“, so Moser. Man gehöre damit zur Spitze des Landkreis. Das es so viele derartige Angebote gibt und diese auch genutzt werden, machte Moser an der kommunalen Förderung fest. 100 Euro gebe es pro betreutem Kind aus Bad Liebenzell bei einer Tagesmutter. An den anderen Fronten der Kinderbetreuung in Bad Liebenzell ist die Lage aber angespannter.

Möttlingen Aktuell sind hier 49 Kinder untergebracht. Für das kommende Jahr rechnet die Verwaltung mit einem Bedarf von 52 Plätzen, das Jahr darauf mit 57 Plätzen. Perspektivisch werden noch mehr Kinder erwartet. Nämlich dann, wenn das Baugebiet Wasenäcker bewohnt ist. Im nächsten Jahr soll deshalb mit der Erweiterungsplanung begonnen werden.

Schon ab September kann in Möttlingen aber keine Ganztagesbetreuung mehr angeboten werden, erklärte Moser. Das liege am fehlenden Personal. Das betreffe 15 Kinder und deren Eltern, so Leiterin Cornelia Seeger. Sie versuche alles, aber gutes Personal zu finden sei schwierig.

Kernstadt Das Marienstift, welches auch weiterhin eine Ganztagesbetreuung anbieten wird, kann diese Kinder jedoch nicht aufnehmen. „Wir sind voll belegt“, erklärte die dortige Leiterin Aurelia Klose. 127 Kinder seien dort untergebracht, davon 20 ganztägig. 35 Mittagessen würden täglich zubereitet. „Auch bei uns ist die Personallage angespannt“, so Klose. Sie müsse momentan selbst als Erzieherin arbeiten. Eigentlich solle sie sich aber um die Verwaltung kümmern. Aber nur so lasse sich das Angebot aufrechterhalten.

Ein anderes Problem seien die Sprachkenntnisse der Eltern und Kinder. Mehr als 60 Prozent kämen aus anderen Ländern und könnten oft wenig Deutsch. Das mache die Kommunikation sehr schwierig. Die Eltern brächten sich jedoch beim Mittagessen Kochen gerne ein.

Monakam Hier ist das Ganztagesangebot schon länger geschlossen. Auch hier wurde das mit dem Personalmangel begründet. Ein paar dieser Kinder sind noch im Marienstift untergekommen. Auf dem momentanen Stand von 54 Plätzen wird der Bedarf in Monakam auf absehbare Zeit bleiben. Eine bauliche Erweiterung ist trotzdem notwendig. Die wird aktuell geplant und soll bis Mitte 2025 umgesetzt werden.

Beinberg Auch hier wird der Bedarf die nächsten Jahre bei knapp 20 Plätzen stabil bleiben. Eine Ganztagesbetreuung gab es hier nicht und sie ist auch nicht geplant. Den Beinberger Kindergarten besuchen auch Kinder aus Schömberg, Oberreichenbach und Calw.

Maisenbach-Zainen Im städtischen Kindergarten sind aktuell 23 Kinder untergebracht. Die Verwaltung rechnet im nächsten Jahr aber mit 34 Kindern. Das führt zu Platzproblemen – und damit zu Wartelisten. Deshalb soll der ehemalige Gruppenraum im Erdgeschoss umgebaut werden und so Platz für eine weitere Gruppe bieten. Damit soll dann die Warteliste verschwinden.

Unterhaugstett Mit 35 Kindern ist die Einrichtung dort momentan voll belegt. Viele Kinder aus anderen Stadtteilen kommen hierher, aber auch aus Weil der Stadt oder Neuhausen. Insgesamt prognostiziert die Verwaltung hier keinen höheren Platzbedarf in naher Zukunft, auch weil der Waldkindergarten ein breites Angebot hat.

Waldkindergarten Der bietet in vier Gruppen ganze 60 Plätze an. Die Verwaltung lobt die Einrichtung als „wichtig und pädagogisch höchst wertvoll“. Der Waldkindergarten hat einen hohen Anteil auswärtiger Kinder. 30 von ihnen kommen aus Bad Liebenzell. 24 kommen aus anderen Gemeinden, zwei sogar aus Neubulach. Verwaltungsleiterin Michaela Sondej erklärte, dass die Personalsituation eigentlich gut sei. Lediglich an FSJlern fehle es.

Waldorfkindergarten In Unterlengenhardt sind momentan 20 Kinder untergebracht. In den kommenden Jahren rechnet die Verwaltung mit einem Anstieg auf bis zu 27 Kinder. Schon aktuell gibt es Wartelisten. Auch hier soll eine Erweiterung Abhilfe schaffen. Diese werde bis Mitte 2025 zur Verfügung stehen, heißt es in der Sitzungsvorlage.