Zur Eröffnung im neuen Pop-up-Store begrüßen Annika Tittjung (links) und Saskia Fortenbacher (rechts) die erste Mieterin Josefine Englert mit ihrer liebevoll genähten Kindermode Foto: Sabine Stadler

Im neuen Pop-up-Store in der Nagolder Marktstraße kreiert und verkauft Josefine Englert handgemachte Kindermode – auf Zeit.

In der Marktstraße ist zum Monatsanfang ein neues Ladengeschäft eingezogen. Die im Besitz der Stadt Nagold dort befindlichen Räumlichkeiten der ehemaligen Reinigung Brenner werden für ein Jahr als Pop-up-Store vermietet. Zur Eröffnung begrüßten City-Managerin Saskia Fortenbacher und Annika Tittjung vom Stadtmarketing die erste Mieterin des Geschäftsmodells auf Zeit in der Innenstadt.

Als „Versuchslabor“ in bester städtischer Lage werden die 90 Quadratmeter großen Verkaufsräume in der Marktstraße 20 zunächst ein Jahr lang für jeweils zwei Monate vermietet. Mit dieser gemeinsamen Idee von Stadt, City-Verein und Werbering erhofft sich auch Christoph Leins, Vorsitzender des Werberings, im nächsten Sommer einen nahtlosen Übergang in ein Dauermietverhältnis.

Sechs Anbieter in einem Jahr

Doch zunächst erhalten insgesamt sechs Anbieter die Gelegenheit, ihre Produkte oder ihren Service innerhalb des begrenzten Zeitraumes zu präsentieren. Josefine Englert macht mit ihrer in liebevoller Handarbeit genähten Kinderbekleidung den Anfang. Von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr sowie samstags bis 16 Uhr öffnen sich ihre Türen zum Verkauf und zur Auswahl eines Modells, das nach den Stoffwünschen ihrer Kunden genäht wird.

Die Mutter von zwei Kindern betreibt seit einigen Jahren einen Online-Shop für selbst gemachte und selbstgenähte Kindermode. „Ich habe schon immer gerne genäht und für meine Kinder bedarfsorientierte Kleidungsstücke kreiert, die praktisch und schön sind.“ Daraus entwickelte sich zunächst eine Nebenbeschäftigung, die Josefine Englert seit 2020 hauptberuflich betreibt.

Aufruf weckt große Lust auf stationäres Ladengeschäft

Sie lebt seit einem Jahr in Nagold, war davor lange in Köln zuhause und hat schon in dieser Zeit häufig an Designmärkten teilgenommen. Über Instagram hatte sie den Aufruf zur Bewerbung für den neuen Pop-up-Store in Nagold entdeckt und ihren Hut in den Ring geworfen. Sie hatte große Lust, das niedrigschwellige Angebot in Nagold mit einem stationären Ladengeschäft auszuprobieren. Das hat auch kurzfristig geklappt. Inzwischen hat sie sich bereits nach ihren Bedürfnissen die Verkaufsfläche eingerichtet. Neben den Nähmaschinen und den verkaufsfertigen Teilen, finden sich auch Musterstücke und jede Menge Stoffe, aus denen ihre Kunden wählen können. In den ersten Tagen konnte sie schon Interessenten im Pop-up-Store begrüßen, die sich überrascht zeigten, weil sie alles selbst näht.

Der Pop-up-Store gegenüber dem Rathaus befindet sich in der Nagolder Fußgängerzone mitten in der Innenstadt Foto: Sebastian Bernklau

Für City-Managerin Saskia Fortenbacher ist dieses Geschäftsmodell auf Zeit eine Angebotserweiterung für die Stadt Nagold, die auf große Resonanz mit etlichen Bewerbungen für einen solchen zweimonatigen Mietvertrag gestoßen ist. Bewerbungen sind inzwischen jedoch nicht mehr möglich, so die City-Managerin. Aktuell steht die Auswahl der Anbieter für die nächsten Monate auf der Agenda. Josefine Englert bleibt bis Ende Juli mit ihrer Kindermode in den Räumen, dann zieht ein neuer Mieter für die nächsten zwei Monate ein.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Außer gastronomischen Angeboten sollen auf der Ladenfläche Konzepte aufgezeigt werden, die es vielleicht bislang so in der Stadt noch nicht gab. Dabei sind, so Annika Tittjung, den Mietern in ihrer Kreativität bei der Gestaltung des Verkaufsraums kaum Grenzen gesetzt. Sie können den Pop-up-Store nach ihren Wünschen, passend zum Angebot oder zum Service, einrichten. Einige Wandregale sind bereits vorhanden.

Auf den Internetseiten www.nagold.de/pop-up-store informiert die Stadt Nagold künftig über die weiteren Mieter auf Zeit, die hier etwas Neues in zentraler Lage ausprobieren.