In Balingen wurde eine Taube schwer verletzt in der Friedrichstraße aufgefunden. (Symbolbild) Foto:  

In Balingen wurde eine Taube schwer verletzt in der Friedrichstraße aufgefunden. Die Polizei bittet um Hinweise.

Glück im Unglück hatte eine Taube, die in Balingen von einem bislang unbekannten Täter angeschossen wurde. Das Tier wurde am Sonntag, 19. Februar, mit schweren Verletzungen in der Friedrichstraße gefunden. Ein Mann hatte die verletzte Taube auf dem Weg zur Arbeit entdeckt und mitgenommen. Von der Arbeit kontaktierte er die Taubenrettung.

„Tierärztliche Untersuchungen in der Vogelklinik in Karlsruhe haben dann ergeben, dass es sich um eine Schusswunde handelt“, berichtet Barbara Rigutto vom Verein „StraßenTAUBE und StadtLEBEN“. Das Projektil steckte noch im Kropf des Tieres und musste unter Narkose entfernt werden.

Projektil als Beweisstück

Mittlerweile geht es dem Tier wieder deutlich besser, wie die Taubenrettung Bisingen auf Facebook berichtet. Die auf den Namen „Zoey“ getaufte Taube habe ihre Operation gut überstanden und werde seither täglich von Hand mit eingeweichten Erbsen gefüttert. Damit soll verhindert werden, dass die Naht am Kropf des Tieres wieder aufgeht.

Da das Projektil noch im Kropf des Tieres steckte, könne es zusammen mit dem tierärztlichen Bericht als Beweisstück in einem Verfahren dienen. Gegen den Täter wurde Anzeige erstattet, wie auch die Polizei bestätigt. Da es bislang keine Informationen zu Täter, Tatort oder der genauen Tatzeit gibt, bittet die Polizei um Hinweise.

Schon seit längerer Zeit gibt es in Balingen immer wieder Ärger mit den Stadttauben. „Kaum ein Tier polarisiert die Meinung der Menschen mehr“, meint Rigutto. Das Taubenproblem sei von Menschhand gemacht und könne auch nur von Menschenhand gelöst werden.

Neuer OB, neues Glück

Um das zu erreichen, betreibt die Stadt zwei Taubenschläge. „Idealerweise werden die Tiere in den Schlägen mit artgerechtem Futter versorgt und die Gelege gegen Attrappen ausgetauscht“, erklärt Rigutto. Eine Zusammenarbeit mit dem Verein „StraßenTAUBE und StadtLEBEN“ habe es bisher aber nicht gegeben, sagt die Tierschützerin. „Bisher bestand seitens der Stadt kein Interesse.“

Die bevorstehende OB-Wahl sieht der Verein als große Chance: „Mit allen Kandidaten wurden mögliche Maßnahmen einer Kooperation besprochen und wir sind zuversichtlich, dass die personelle Veränderung ein Schritt in Richtung Lösungsfindung sein kann“, hofft Rigutto. Bei der Podiumsdiskussion des Schwarzwälder Boten sprach sich der OB-Kandidat Dirk Abel in seiner Vorstellungsrede bereits dafür aus, „die Taubenpopulation in der Innenstadt tierfreundlich einzudämmen.“