Dominik Kuhner sammelt seit seinem 30. Geburtstag – und gab jetzt ein paar Playmobil-Teile ab. Foto: Helena Franze

Im Rahmen der Playmobil-Ausstellung in Baiersbronn fand nun ein Playmobil-Flohmarkt statt. Dort gab es für große und kleine Fans der Figuren die Möglichkeit zu tauschen, zu kaufen oder einfach über die Kultfiguren zu fachsimpeln.

In der Schwarzwaldhalle konnten Playmobil-Fans die Gelegenheit nutzen, um neue Figuren zu kaufen, zu tauschen oder einfach über die verschiedenen Spielsets und Playmobil-Figuren zu fachsimpeln. An mehreren Ständen wurden die unterschiedlichsten Figuren oder mehrteilige Sets angeboten.

Es herrschte ein reges Kommen und Gehen und an vielen Tischen waren die besten Stücke schnell weg und nur noch wenige Figuren oder Fahrzeuge übrig. So verkauften unter anderem Erika und Hans-Jürgen Ramuschkat das Spielzeug ihrer mittlerweile erwachsenen Tochter, das sie mehr als 40 Jahre auf ihrem Dachboden aufbewahrt hatte.

Spannende Figuren und dazu passende Geschichten zu entdecken

Bei den Playmobil-Sachen aus den 80er-Jahren handelte es sich größtenteils um Spielsets zum Wilden Westen. Erika Ramuschkat erzählte, dass es zwei Tage gedauert habe, um alles zu sortieren und die einzelnen Sets wieder in die richtige Ordnung zu bringen. Geholfen hätte es dabei, dass sie die Originalverpackungen noch aufgehoben hatten. Sie erzählte außerdem, dass sie und ihr Mann sich bei den Preisen der einzelnen Sets an den Preisen auf der Internet-Auktions-Plattform Ebay orientieren wollten.

Dort wurde ihnen klar, dass ihre Figuren noch viel wertvoller waren, als sie bisher angenommen hatten. Oft hieß es dort, sie würden ihre Figuren viel zu billig weggeben. „Die Figuren sind auch nicht zum Spielen. Das sind Sammlerstücke“, erklärte Erika Ramuschkat.

Bei Erika Ramuschkat gab es Figuren aus den 80er-Jahren. Foto: Helena Franze

Doch es gab auch an den anderen Tischen spannende Figuren zu sehen und dazu passende Geschichten zu entdecken. Die neunjährige Valentina Götz, die in Begleitung ihres Vaters vor Ort war, wollte ein paar ihrer alten Figuren, sowie Accessoires wie Hüte oder Kleider verkaufen. Dazu hatte sie sich selbst ein Konzept überlegt, wie sie die einzelnen Teile präsentieren wollte.

Außerdem gab es auf ihrem Tisch eine weitere spannende Besonderheit zu sehen. Ein paar der Figuren waren nämlich nicht zum Verkauf ausgestellt. Es handelte sich dabei um selbstgebaute Figuren, die es so sonst nicht zu kaufen gebe.

Zum 30. Geburtstag eine Playmobil-Ritterburg gewünscht

Sie sind den Hauptfiguren der Serie Captain Future nachempfunden, wie Valentina erzählt. Ihr Vater war als Kind schon Fan dieser Serie und nun habe er sie damit angesteckt. Mit den nachgebauten Figuren hatte ihr Vater ihr sogar eigens ein Captain Future-T-Shirt entworfen und gedruckt, das sie stolz auf dem Flohmarkt trug.

An einem weiteren Stand verkaufte Dominik Kuhner einen Teil seiner eigenen Playmobil-Sammlung. Er erzählte, dass er als eines der jüngsten Kinder in seiner Familie mit fünf älteren Geschwistern immer nur deren abgelegten Spielsachen bekommen hatte. Playmobil-Figuren seien da leider nie dabei gewesen und er hatte immer neidisch die Figuren seiner Freunde bewundert.

Die neunjährige Valentina Götz hatte sich selbst ein Präsentationskonzept überlegt. Foto: Helena Franze

Schmunzelnd erzählt er, dass er zu seinem 30. Geburtstag auf die Frage, was er sich wünschen würde, antwortete, er hätte gerne eine Playmobil-Ritterburg. Seitdem hat er seine Sammlung immer weiter ausgebaut, und zwar so sehr, dass seine Frau fand, es sei nun an der Zeit, ein paar Teile abzugeben. Doch seine restliche Sammlung würde immer noch Verwendung finden, denn sein Sohn spielt jetzt mit seinen Figuren. „Die sind jetzt auch nicht heilig oder so“, meinte Kuhner dazu. Ihn freut es, dass mit den Playmobil-Figuren immer noch gespielt wird.

Außerdem hat Kuhner seit der Pandemie angefangen, einen Schaukasten vor seinem Haus mit wechselnden Themenschwerpunkten und Figuren zu gestalten. „Im Moment ist das Thema Pippi Langstrumpf“, erzählte er.