Vorsichtig baut Oliver Schaffer eine Besucherwelt im Miniformat auf. Noch fehlen Farben und Figuren. Foto: B. Schwarz

Die bisher größte Playmobil-Schau mit rund 5000 Figuren wird am Sonntag in der Eislaufhalle in Baiersbronn eröffnet.

Bürgermeister Michael Ruf war begeistert. Er strahlte wie ein kleiner Bub und konnte sich gar nicht sattsehen an der bunten Welt, die sich vor ihm auftat: „Hier dürfen und können sich Kinder und Erwachsene ein paar schöne Stunden machen“, freut er sich im Voraus. Am Sonntag, 28. Mai, wird sich die Tür der Eislaufhalle in Baiersbronn öffnen zur bisher größten Ausstellung „Playmobil Spielgeschichten“.

Insgesamt etwa 50 000 Einzelteile

Die Familienausstellung aus rund 5000 bunten Plastik-Figürchen, jedes 7,5 Zentimeter groß, und etwa 50 000 Einzelteilen wird bis Anfang Oktober zu sehen sein. Die Erwachsenenkarte kostet fünf, die Kinderkarte (6 bis 16 Jahre) drei und die Familienkarte 13 Euro. Inhaber der Schwarzwald Plus Karte erhalten den Eintritt umsonst. Die Ausstellung ist täglich (außer montags) von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Es ist die Märchen- und Mythen-Welt des Diorama-Künstlers Oliver Schaffer, Jahrgang 1978 aus Hamburg, ein Musical-Darsteller, der seit 2021 hauptberuflich Playmobil-Ausstellungen organisiert, entwirft und kreativ aufbaut, dabei jeweils auf den Ausstellungsort Bezug nimmt. Die Schau in Baiersbronn ist seine 60., also zugleich eine Jubiläumsschau und seine größte Veranstaltung.

Viel Betrieb in der Feuerwehr und Rettungsstation. Foto: B. Schwarz

Auf 175 Quadratmetern hat er in gut 14 Tagen mit einem Assistenten ein Dutzend sogenannter Dioramen zu verschiedenen Themen farbenfroh in Szene gesetzt. „Dabei habe ich 50 000 Teile in der Hand gehabt“, sagt er. Da gibt es den imposanten Prinzessinnen-Turm, das feuerspuckende Drachenland, das mittelalterliche Kloster Ebersberg, den Pferdehof, die riesige Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeistation oder die schaurig-schöne Fantasiewelt, in der gelbleuchtende Skelette auf Dinosaurier-Knochengerüsten reiten und in dem das grüne Monster Marmeladenbrote mümmelt.

Verbeugung vor Baiersbronn

Als Mittel- und Höhepunkt prangt der Schwarzwald mit einer Verbeugung vor Baiersbronn auf rund 36 Quadratmetern mit Bergen und Felsen, Wiesen und Tannen, einem verträumten See, einer Mühle und mehr. Für dieses Szenarium hat Schaffer auch eigene Figuren aus bestehenden Einzelteilen zusammengestellt: Das Schwarzwaldmädel mit Bollenhut, den rauschebärtigen Förster, die wanderfrohe Symbolfigur Murgel und die mountainbikende Sportlerin.

Das alles verrät, so Bürgermeister Ruf, große Detailtreue und -verliebtheit. Jedes Diorama erzählt viele kleine eigene Geschichtchen, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, es verzaubert Kinder und Jugendliche, verzückt Erwachsene, die sich an ihre eigene Playmobil-Jahre erinnern.

Unheimliche Gesellen aus dem Drachenland. Foto: B. Schwarz

So ging es auch Michael Ruf, bekennender Playmobil-Freund bis in die reiferen Jahre, als er vor ein paar Jahren die Playmobil-Ausstellung in Aulendorf besuchte. Gleich zwei mal. „Was Aulendorf kann, kann Baiersbronn schon lange“, sagte er sich und nahm Kontakt mit Oliver Schaffer auf. Jetzt hat‘s geklappt und Baiersbronn hat seine so sehr erwünschte Sommernutzung für die Eislaufhalle.

Führungen und Flohmarkt

Aktionen
Die Ausstellung der Spielgeschichten in der Baiersbronner Eislaufhalle wird begleitet von verschiedenen Aktionen. Da gibt es am 9. Juni und am 15. September ab 14 Uhr Führungen mit Bürgermeister Michael Ruf, am 25. August eine Führung im Dunkeln mit Taschenlampen und am 8. August einen Playmobil-Flohmarkt, wo getauscht, ge- und verkauft werden kann. Darüber hinaus können während der Ausstellungszeit in einem Suchspiel Murgel-Figuren gesucht und gezählt werden, die in einzelnen Dioramen versteckt sind. Dazu gibt es vorgedruckte Ratezettel und Preise.