Der Jettinger Gemeinderat hat bereits ein Vorranggebiet für Freiflächen-Photovoltaikanlagen ausgewiesen Foto: Berg

Der Gemeinderat Jettingen befasste sich mit erneuerbaren Energien und hat so über Flächen für Windräder und Photovoltaikanlagen beraten.

Jettingen - Drei bis vier Windkraftanlagen könnten zukünftig einen großen Teil des Strombedarfs der Gemeinde Jettingen decken. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen, dass 84 Hektar Staatswald nordöstlich des Umspannwerkes Oberjettingen als Vorranggebiet für Windkraft berücksichtigt werden sollen.

In der Sitzungsvorlage der Verwaltung für den Gemeinderat heißt es, der forcierte Ausbau erneuerbarer Energien diene der Schonung von Ressourcen, der Eindämmung des Klimawandels und dem Erreichen des Ziels der Klimaneutralität. Dem industriell geprägten Landkreis Böblingen komme dabei eine besondere Verantwortung für Ressourcen- und Klimaschutz zu.

Höhere Anlagen können Wind nutzen

Der sogenannte Windatlas 2019 zeigt im Gegensatz zu früheren Untersuchungen: Auf einem Großteil der Fläche im Landkreis weht genügend Wind, um solche Anlagen wirtschaftlich zu betreiben. Der Grund sei ein technischer. Mit rund 160 Metern Höhe gelinge es diesen Anlagen heute, Wind zu "ernten" und zur Stromerzeugung zu nutzen.

Außerdem soll die Sonne Strom für Jettingen liefern. Bereits im vorigen Jahr hat die Gemeinde ein 6,4 Hektar großes Vorranggebiet für Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PV) an der Kreisstraße nach Sulz am Eck reserviert. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt rechnet so: Die Gemeinde hat einen Strombedarf von rund 32 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, der sich mit den bereits auf Dächern installierten PV-Anlagen, mit einer Freiflächenanlage und den Windrädern komplett decken ließe. "Wir wären dann eine der wenigen Gemeinden, in der der Verbrauch durch die Produktion gedeckt ist". Als nächstes wird die Gemeindeverwaltung das dem Regionalverband Stuttgart, der das Potenzial in der Region erhebt, mitteilen.