Nach wenigen Schlägen von Montendres Bürgermeister Giraudeau (links) fließt das Freibier. Foto: Steinmetz

Natürlich gab es dabei Freibier: An einer langen Tafel mitten auf der Straße in Sulz hat am Samstag der zweite Teil der Partnerschaftsfeier stattgefunden.

Das Wetter passte zum Glück, so dass die Musiker aus Sulz und Montendre ihre Instrumente aufbauen konnten. Die uniformierten Majorettes waren ebenfalls rechtzeitig da. Die ungarische Gulaschsuppe im Verpflegungsstand von Siegfried Baumann war gekocht, als nach und nach die Gäste eintrafen, einige noch müde vom Begegnungsabend am Freitag in der Stadthalle.

Die Majorettes zeigten keine Schwäche, obwohl die Mädchen seit Donnerstag im Dauereinsatz waren. Zu den Klängen der Stadtkapelle marschierten sie munter auf der Straße. Auf der Brunnenseite des Marktplatzes war die Bühne mit einer Salzsiederfigur aufgebaut. Peter Gayer, der die Narrenfigur geschaffen hat, gab Geschichtsunterricht und erklärte den Franzosen die Symbolik des Narrenkleids mit den Salzsäckchen, die an die Salzgewinnung in Sulz und den Export bis in den Orient erinnern. Der Weißnarr verteile beim Umzug Salzstangen. „Da kommt Freude auf“, ließ Gayer ins Französische übersetzen.

Räuberhauptmann verwünscht am Strick das Kinderfest

Noch eine historische Sulzer Figur trat auf: Räuberhauptmann Hannikel, der gleich den Bierwagen mitbrachte. Er erzählte von seinen Schandtaten und davon, dass er mit Kumpanen unter den Hannikellinden gehängt worden sei – zuvor aber noch das Kinderfest verwünscht habe.

Dann übernahm es der Bürgermeister von Montendre, Patrick Giraudeau, das Freibier-Fass anzustechen, während die Stadtkapelle ein „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ anstimmte. Während des Essens an der Tafel zeigten die Cagouillards aus Boisredon Folkloretänze. Die Lyre löste die Stadtkapelle ab. Abends fand zudem ein ökumenischer Gottesdienst statt, den der Projektchor gestaltete.