Windräder sind ein Thema in Ostdorf Foto: dpa/Armin Weigel

Ostdorfs Ortsvorsteher Helmut Haug blickt aufs Jahr 2023 zurück: etwa auf die Windkraft-Debatte, auf das Thema Baulanderschließung und Missstände. Für 2024 ist unter anderem die Sanierung innerörtlicher Straßen eingeplant.

Helmut Haug trug den Jahresbericht der Ortschaftsverwaltung für das Jahr 2023 vor.

Einwohner Die Einwohnerzahl lag Ende Dezember 2023 bei 1633 Personen, Ende 2022 hatten 1616 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Ostdorf.

Diskussion über Windkraftanlagen

Windkraft und Zeltplatz Haug erinnerte daran, dass in Ostdorf das Thema „Windräder im Ostdorfer Wald“ für viel Gesprächsstoff sorgte. Nachdem der Regionalverband Karten mit Vorrangflächen für Windkraft und Solaranlagen veröffentlicht hatte und sich darin auch Flächen auf Ostdorfer Gemarkung befanden, begann die Diskussion über das Für und Wider von Windkraftanlagen. Das Bestreben des Ortschaftsrates, der Stadt- und Ortschaftsverwaltung war es, von Beginn an die Bürgerschaft bei diesem Thema mit einzubeziehen, so Haug. Ein Bürgerdialog fand statt, zudem organisierte die Ortschaftsverwaltung für September eine Info-Fahrt zu zwei Windparks.

Ein weiteres Thema, das für Gesprächsstoff sorgte und noch sorgt, ist die Anfrage des Südwestdeutschen Jugendverbandes „Entschieden für Christus“ (EC) zur Errichtung eines Zeltplatzes im Gewann „Hagenberg“ an der Straße von Ostdorf nach Geislingen. In mehreren Sitzungen hat sich der Ortschaftsrat sehr ausführlich mit dem Thema befasst und darüber beraten. Trotz einiger Bedenken und Vorbehalte befürwortete das Gremium das Vorhaben, verbunden mit gewissen Auflagen.

Vergleichsweise niedrige Bautätigkeiten

Bautätigkeit Öffentliche Bauvorhaben hielten sich 2023 im bescheidenen Rahmen, so Haug. Auch die Bautätigkeit im privaten Bereich lag 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger. Lediglich vier Baugesuche und zwei Bauvoranfragen wurden dem Ortschaftsrat zur Beratung und Abstimmung vorgelegt. Im Jahr 2022 waren es zwölf Baugesuche oder Bauvoranfragen, im Jahr 2021 16.

Baulanderschließung Nach wie vor ist es Haug zufolge um die Bauplatzsituation in Ostdorf schlecht bestellt. Seit Jahren gibt es keine städtischen Bauplätze, obwohl Nachfrage vorhanden ist. „Stadt- und Ortschaftsverwaltung waren und sind auch weiterhin bemüht, die für eine Baulanderschließung erforderlichen Flächen zu erwerben“, berichtet Haug.

Immerhin: Neben der Sanierung älterer Gebäude wurden in den vergangenen Jahren innerorts einige Mehrfamilienhäuser mit mehreren Wohneinheiten gebaut, weitere sind in der Planung.

Haug berichtet über wilde Müllablagerungen

Friedhof Auf dem Friedhof soll das Baumurnengrabfeld durch das Anlegen eines Trost- und Trauerplatzes mit einer Stele und zwei Sitzbänken besser kenntlich gemacht werden. Der Ortschaftsrat hat hierzu den entsprechenden Beschluss gefasst. Die Umsetzung soll in diesem Jahr erfolgen.

Missstände Haug berichtet über wilde Müllablagerungen, unsachgemäße Entsorgung an Glascontainern, Vandalismus, verschmutzte Feldwege, das Befahren der Schulwiese und des Spielplatzes Stelle mit Autos. Auch verwahrloste Grundstücke, Schrotthalden im Außenbereich, Verunreinigungen durch Hunde und Lärmbelästigungen seien immer wiederkehrende Missstände, die Anlass zu Beschwerden geben.

Kommunalwahlen stehen im Mittelpunkt

Personelles Erinnert wurde an Sylvia Hölle, die im Januar 2023 verstorben war. Sie war fast 20 Jahre lang Mitglied des Ortschaftsrates und seit 2009 erste Stellvertreterin des Ortsvorstehers. Zur neuen ersten Stellvertreterin wurde in der Februar-Sitzung Martina Sodamin gewählt. Nachrücker im Ortschaftsrat wurde Martin Raff.

Bei der Ortschaftsverwaltung gab es einen Wechsel: Seit März ist Priscilla Augenstein erste Ansprechpartnerin für die Ostdorfer Bürger in vielerlei Angelegenheiten.

Ausblick Im Mittelpunkt stehen 2024 die Kommunalwahlen am 9. Juni sowie die Entwicklung des Stadtteils mit den Themen Baulanderschließung, Wohnraumbeschaffung und Dorfentwicklung.

Infos zum Haushaltsplan-Entwurf

Haushaltsplan-Entwurf Ortsvorsteher Haug informierte über die 2024 im Haushaltsplan-Entwurf enthaltenen Maßnahmen. Die angespannte Haushaltslage der Stadt spiegelt sich demnach im Planentwurf. Neben den Ansätzen für die Gebäudeunterhaltung enthält der Entwurf als größere Posten Mittel für den Anbau an das Rathaus zur Schaffung von Lagermöglichkeiten, Planungskosten für die Sanierung innerörtlicher Straßen sowie die Restfinanzierung für die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges für die Ostdorfer Feuerwehr.