Nach der Sanierung rollt der Verkehr leiser durch den Ort. Foto: Kistner

Die Lautlinger Ortsdurchfahrt wird für die Dauer von viereinhalb Monaten zur Baustelle. Danach wird zwar immer noch beträchtlicher Verkehr rollen – aber wenigstens etwas leiser.

Albstadt-Lautlingen - Ursprünglich sollte die Straßensanierung in einem Aufwasch mit der Tunnel- und der Eyachbrückensanierung in Laufen erledigt werden, aber der Plan ist längst vom Tisch: Mit Rücksicht auf die Balinger Gartenschau im kommenden Jahr sind Tunnel- und Brückensanierung auf 2024 vertagt worden, und eine so lange Wartezeit wollte das Regierungspräsidium den Lautlingern, die schon vor Jahren an der Reihe sein sollten, nicht zumuten.

Pläne, im Herbst 2022 mit den Arbeiten zu beginnen, sind ebenfalls verworfen worden, weil dann gleich zwei wichtige Verkehrsverbindungen im Oberen Bezirk beeinträchtigt gewesen wären: Auch die Bundesstraße 32 durchs Killertal steht auf der Sanierungsagenda.

Anfang April geht es los

Also Sommer. Der beginnt früh; bereits Anfang April wollen die Albstadtwerke die Ebingertalstraße zwischen den Einmündungen von Falken- und Demeterstraße, zwischen Sparkassenfiliale und Dehner-Zufahrt aufgraben, um dort eine neue Wasserleitung zu verlegen; von da an wird die Ortsdurchfahrt in diesem Bereich nur noch in einer Richtung befahrbar sein, nämlich ostwärts, nach Ebingen.

Der aus Richtung Sigmaringen kommende Verkehr muss dagegen über Margrethausen, genauer: über die Ebinger Straße, die Dorfstraße und die Lautlinger Höristraße umgeleitet werden – und das wird bis August so bleiben.

Provisorische Zufahrt wird erst später gebraucht

Mitte Mai rücken die Straßenbauer an. In den Kalenderwochen 20, 21 und 22 wird die dreispurige Ausbaustrecke zwischen Badkap- und Dehner-Zufahrt gerichtet, und zwar erst die nördliche und dann die beiden südlichen Spuren. Bei dieser Gelegenheit wird zudem 80 Meter oberhalb der bestehenden Zufahrt zum Gewerbegebiet eine provisorische gebaut, die allerdings erst später gebraucht wird, denn in den Pfingstferien zieht der Bautrupp die Straße hinunter: Für die Verlegung ihrer Wasserleitung kommen die Albstadtwerke mit einer Straßenseite aus, aber jetzt kommen die Hausanschlüsse an die Reihe, und für die brauchen sie die andere auch.

Im zweiten Bauabschnitt: Vollsperrung

Also Vollsperrung – und die nutzen die Straßenbauer, um ihren zweiten Bauabschnitt zwischen Höri- und Falkenstraße zu sanieren. Jetzt muss der in Richtung Ebingen fahrende Verkehr in die Eisentalstraße ausweichen – ihn über Margrethausen umzuleiten kommt nicht in Frage, denn an der Einmündung der Ebinger in die Dorfstraße muss er eine Haarnadelkurve passieren, und in der kommen zwei Laster beim besten Willen nicht aneinander vorbei.

Der Termin ist Bedacht gewählt; in den Pfingstferien lässt der Verkehrsdruck etwa nach – zumindest theoretisch. Übrigens wird auf allen innerörtlichen Umleitungsstrecken Tempo 30 gelten – und, wie die Stadt versichert, regelmäßig kontrolliert, unter anderem mit dem – so Ortsvorsteher Heiko Peter Melle – "fahrbaren Altglascontainer". Zudem werden mobile Fußgängerüberwege eingerichtet.

Die Dehner-Zufahrt wird geschlossen

In den Kalenderwochen 25 bis 28 folgt Bauabschnitt III – die Albstadtwerke sind in der Ebinger Straße fertig; jetzt können die Straßenbauer den Abschnitt zwischen Falkenstraße und Dehner-Zufahrt asphaltieren. Letztere müssen sie zeitweilig schließen; jetzt tritt die schon erwähnte provisorische Zufahrt in Aktion, die, sobald die etatmäßige fertig ist, wieder entfernt wird.

Bauabschnitt vier: Im Juli wird die Badkap-Zufahrt gerichtet; die Umleitung folgt dem bewährten Muster. Apropos Badkap: Der Parkplatz wird für die gesamte Dauer der Sanierung nur im Norden zugänglich sein; der Südeingang wird gesperrt, dem Schleichverkehr ein Riegel vorgeschoben. Dasselbe gilt für die Demeterstraße.

Zum Finale die zweite Vollsperrung

Dann naht das Finale in Gestalt von Bauabschnitt V – und mit ihm die zweite Vollsperrung, auf Höhe der Firma Mey. Für den Verkehr in Richtung Balingen soll die parallel verlaufende Straße "Auf Steingen" als Bypass genutzt werden; der Verkehr in Richtung Osten muss über die Von-Stauffenberg-Straße umgeleitet werden; er kehrt bei der "Krone" auf die Ortsdurchfahrt zurück.

Diese Bauphase fällt in die Handwerkerferien; das Kalkül der Planer ist dasselbe wie bei Bauabschnitt II: weniger Verkehr, weniger Ärger.

Ein Abschnitt bleibt unsaniert

Und das war’s dann – fast: Eine Abschnitt der Ortsdurchfahrt bleibt nämlich unsaniert, der zwischen Jet-Tankstelle und Höristraße. Der Grund: In diesem Fall wäre die Umleitung so aufwendig, dass das Regierungspräsidium lieber bis 2024 wartet, wenn es ohnehin nicht mehr anders geht.

Dann wird der westwärts rollende Verkehr ohnehin über Margrethausen, Pfeffingen, Zillhausen, Stockenhausen und Dürrwangen umgeleitet werden müssen und der aus Balingen kommende durch die Laufener Ortsmitte und wieder durch die Von-Stauffenberg-Straße. Ein Jahr lang – denn soviel steht jetzt schon fest: Die ursprünglich eingeplanten acht Monate werden für den Tunnel bestimmt nicht ausreichen.