Die Theater-AG der Grundschule lässt die Schenkung nochmals aufleben. Foto: Vögele

Eine besondere Zeitreise erlebten die Besucher bei der Präsentation der Vöhringer Ortschronik. Die Theater-AG der Grundschule entführte die Gäste ins 8. Jahrhundert.

Vöhringen - Volles Haus herrschte bei der Präsentation der Ortschronik, bei der auch der 19. Mai 772 nacherlebt werden konnte. Unter der Leitung von Blaise Gouget stellten fünf Schüler der Theater- AG der Grundschule sehr anschaulich die Schenkungsszene dar.

Obstdieb treibt sein Unwesen

Darin übergaben Frumolt und sein Sohn Franco eine Hofreite in "Faringa marca", dem Abt Gundeland des Klosters in Lorsch. Zum Einstieg erzeugte eine Bekanntmachung über einen Obstdieb, der an der Straße nach Wittershausen "Obst runter tut", allgemeine Heiterkeit. Solche Fundstellen aus den ersten Gemeindeblättern, begleiteten schmunzelnd die Arbeit des Ortschronikteams.

Zum "Team" gehörten Cornelia Schittenhelm, Ingrid Vögele, Hans und Irmgard Schanz, sowie Roland Vosseler. Nach einem einführenden Gespräch mit Bürgermeister Stefan Hammer nahmen die Ortschroniker im September 2021 ihre Tätigkeit auf.

Knapp 200 Seiten

Angedacht war eine Din-A-4-Seite pro Jahr. Dokumentiert werden sollte der Zeitraum von 1945 bis heute. Zur Verfügung standen Gemeindeblätter und Presseberichte. In einer wahren Sisyphusarbeit entstand ein ansprechendes Zeitdokument mit 196 Seiten, das den Zeitraum von 1937 bis heute umfasst, denn hier endet die letzte Chronik von Johannes Binder.

Roland Vosseler, der sich auch der Kriegs- und Nachkriegszeit widmete, trug als Zeitzeugenbericht die Erzählung von Else Schrednitzki vom Einmarsch der Franzosen vor. Hans Schanz erklärte den Aufbau mit den Sonderseiten, die Gliederung in Jahrzehnte und die Einbettung in das Zeitgeschehen. Alles wurde durch entsprechende Dokumente und Bilder anschaulich. Natürlich fehlte auch das Mühlbachlied nicht, intoniert von Daniela Schmidtchen am Klavier. Wie rasant die Entwicklung des Ortes und die Veränderung in der Gesellschaft verlief, darüber berichtete Cornelia Schittenhelm.

1300 Stunden Arbeit

In Vertretung der erkrankten Irmgard Schanz zeigte Hans Schanz dann auf, wie aus Manuskripten und Bildern die druckreife Vorlage entstand. Insgesamt steckten rund 1300 Stunden Arbeit in der Chronik, die von so vielen Unterstützung erfuhr.

Was in der Präsentation nur angerissen wurde, konnte anschließend im Museum hautnah und zum Anfassen erlebt werden. Wegen verzögerter Lieferung konnte das Buch an diesem Abend nicht abgegeben werden.

Es kann jedoch am Samstag, 29. Oktober von 15 bis 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus gekauft werden. Der Preis beträgt 20 Euro. Wer diesen Termin nicht wahrnehmen kann, möge sich telefonisch bei einem Teammitglied melden. Die Chronik wird dann geliefert.